Die vergangenen vier Jahre waren für GLORYHAMMER-Fans nicht einfach. Erst wirft die Band ihren Sänger Thomas Winkler raus, welcher sich mittlerweile als wiedergeborener ANGUS MCSIX auf Solopfaden verdingt und dann kommen sehr unglückliche Chat-Verläufe ans Licht, für welche die Band sich erst einmal rechtfertigen musste. Das alles hat sich aber irgendwie zurechtgeruckelt und mit Sozos Michael steht auch ein fähiger, neuer Mann am Mikrofon, sodass wir gespannt auf das erste Full Length mit ihm schauen können. Passend zum Neuanfang mit neuem Sänger heißt das Werk in Anlehnung an ihr Debüt „Tales From The Kingdom Of Fife“ nun „Return To The Kingdom Of Fife“.
GLORYHAMMER spinnen ihre Fantasyuniversum weiter
Ob es nun Prequel oder alternative Zeitlinie ist, darf wohl selbst interpretiert werden, aber die Geschichte um den Helden Angus McFife und seine Weggefährten ist gewohnt wahnwitzig geraten. Mithilfe von Atombomben reißt Zargothrax erneut die Macht an sich, gründet sein eigenes Königreich und die tapferen Recken müssen dann im Verlauf der Albumstory dagegen ankämpfen. Das Finale bildet, wie bei GLORYHAMMER schon typisch, ein epischer Longtrack.
Musikalisch hat sich, mal abgesehen von dem neuen Mann am Mikrofon, nicht viel getan, es wird immer noch der gleiche keyboardlastige Power Metal geboten, der auch schon auf den Vorgängern zu finden war. Im direkten Vergleich hat Michael zwar ein nicht ganz so druckvolles Organ wie sein Vorgänger, macht seinen Job aber durchaus ordentlich. Die Keyboardmelodien sind ebenfalls auf sehr hohem Niveau und verkommen nicht nur zum Beiwerk. So ist das eben, wenn ein verrückter Zauberer auf die Tasten eindrischt.
Zu den Highlights auf der Scheibe zählen der schon komplett überdrehte Opener „Holy Flaming Hammer Of Unholy Cosmic Frost“ und das hymnische „Sword Lord Of The Goblin Horde“, welches mit einem epischen Refrain punktet. Das flotte „Vorpal Laserblaster Of Pittenweem“ und das bereits von den Konzerten im Frühjahr bekannte „Keeper Of The Celestial Flame Of Abernethy“ sind ebenfalls Hit-Material mit ordentlich Potential für kommende Shows.
Eher Standardkost ist hingegen das etwas lahme „Brothers Of Crail“. Dass GLORYHAMMER auch um Selbstzitate nicht verlegen sind, beweisen sie auch nicht zum ersten Mal und präsentieren mit „Wasteland Warrior Hoots Patrol“ nicht nur thematisch einen lupenreinen Nachfolger zur „Hootsforce“. Ein bisschen außer Konkurrenz läuft der unter dem knackigen Titel zu findende End-Longtrack „Maleficus Geminus (Colossus Matrix 38B – Ultimate Invocation Of The Binary Thaumaturge)“, welcher zwar ein cooles Finale und ein paar gut eingebaute Anspielungen auf vergangene Songs zu bieten hat, zwischendrin aber phasenweise auch nicht wirklich auffällt.
„Return To The Kingdom Of Fife“ ist mehr Fortführung als Neubeginn
Das neue GLORYHAMMER-Album ist in der Tat mehr Rückkehr als Neubeginn. Auch wenn Thomas Winklers markante Stimme unersetzlich mit den ersten drei Alben der Band verknüpft sein wird, so macht sein Nachfolger definitiv einen ordentlichen Job und auch der Rest der Scheibe kann über weite Strecken überzeugen. Nicht ganz so stark wie „Legends From Beyond The Galactic Terrorvortex“, aber immer noch ein Kandidat für eins der Power-Metal-Alben des Jahres.
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