Gloryful - The Warriors Code

Review

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Die großen Zeiten des Power Metal Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre sind vorbei. So ist auf jeden Fall die gängige Meinung. GLORYFUL sind jetzt mit ihrem Debüt-Album “The Warriors Code“ angetreten, um genau das Gegenteil zu beweisen.

Und tatsächlich fühlt sich der Hörer angenehm in die angesprochene Phase zurückversetzt. Ordentliches Doublebass-Geballer, eingängige Riffs und ein leicht epischer Touch prägen die Scheibe. Das erinnert angenehm an die besten Zeiten von Bands wie RHAPSODY, STRATOVARIUS oder auch HAMMERFALL. Dabei gehen die Deutschen allerdings etwas rustikaler zu Werke als gerade ihre italienischen Kollegen, wodurch ein insgesamt amtlicher Eindruck entsteht. Dennoch kommen auch dicke Chöre, atmosphärische Gitarrensoli und sogar leicht psychedelische Keyboard-Klänge nicht zu kurz. Dabei bewegt sich das Material immer hart an der Grenze zu Kitsch und Dudeligkeit. Aber zum Glück sind da ja immer noch Drummer Hartmut und Basser Oliver, die im richtigen Moment aufs Gas treten und so wieder für Gute Laune-Nummern mit Ohrwurmcharakter sorgen. Das eigentliche Aushängeschild der Band ist allerdings Sänger Johnny La Bomba. Er ist ein klassischer Metal Shouter, der hohe Screams genauso beherrscht wie rotzige halb gesprochene Parts oder schmachtenden Balladengesang. Auf diesem Niveau hat man gesangliche Leistungen selten auf einem Erstlingswerk gehört!

Aber alles handwerkliche Geschick kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Quintett wenig innovativ zu Werke geht. Zwar sind die elf Songs gut und vor allem eingängig komponiert, jedoch bieten sie eben nichts an, was es nicht schon seit zehn bis zwanzig Jahren in diesem Genre gäbe. Immerhin hört man dem Material zu jeder Zeit an, dass den Musikern genau das am Arsch vorbei geht. Sie sind mit Herzblut bei der Sache und machen genau das worauf sie Bock haben: Klassischen Power Metal, der dank der Produktion von Dan Swanö (KATATONIA, DISSECTION) auch knackig und druckvoll rüberkommt.

Wem es ähnlich geht wie den fünf kann bei “The Warriors Code“ bedenkenlos zugreifen. Wer diese Art von Musik schon immer zu pathetisch und langweilig fand, sollte besser die Finger davon lassen. Dennoch konnten GLORYFUL für eine Wiederbelebung der lange tot gesagten Power Metal-Szene sorgen.

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26.05.2013

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