Gloryful - Ocean Blade

Review

Mit „Ocean Blade“ gehen GLORYFUL aus Nordrhein-Westfalen bereits weniger als ein Jahr nach ihrem Debüt „The Warrior’s Code“, welches beachtlichen Anklang fand, schon auf ihre zweite Kaperfahrt. Bei der erneut von Dan Swanö produzierten (und von POWERWOLFs Charles Greywolf gemasterten) Scheibe handelt es sich nämlich um ein lupenreines Konzeptalbum, das sich mit Sedna, der Meeresgöttin der Inuit, beschäftigt.

Bereits der Opener „Hiring The Dead“ nimmt nach seinem mit sanftem Meeresrauschen unterlegten Beginn volle Fahrt auf und erweist sich als knackiges Stück Hartwurst. Auch bei den folgenden Songs setzen GLORYFUL alle Segel: mal bleibt es eher traditionell wie im Titeltrack „Ocean Blade“, mal geht es Richtung Speed Metal („El Mare, E Libertad“, „All Men To The Arms“).

Besonders gut in den Arsch treten das mit einem an HAMMERFALL zu ihren Glanzzeiten gemahnendem Refrain ausstaffierte „The Master’s Hands“ sowie das siebenminütige Mini-Epos „Cradle Of Heroes“, schwächelnde Stücke sucht man auf „Ocean Blade“ vergebens.

Mit dem folkigen Seemannslied „Black Legacy“ enthält „Ocean Blade“ aber auch ein äußerst zweischneidiges Schwert – für sich allein betrachtet gefällt mir der atmosphärisch sehr stimmige Song (dessen Gesangsmelodie stellenweise an IRON MAIDENs „Where The Wild Wind Blows“ erinnert) zwar hervorragend, im musikalischen Gesamtkonzept wird der Fluss der Platte dadurch allerdings doch arg gestört.

Neben den teils wie entfesselt klingenden Gitarrenorkanen von Jens Basten und Vito Papotto ist Sänger Johnny la Bomba einer der großen Pluspunkte auf „Ocean Blade“, klingt er doch wie eine Mischung aus IRON MAIDEN-Goldkehlchen Bruce Dickinson, Jori Sara-aho (SPEEDTRAP) und (in den etwas höheren Stimmlagen) Sean Hetherington von den (übrigens sträflich unterbewerteten) Briten INTENSE – die Mischung machts!

„Ocean Blade“ schneidet scharf wie valyrischer Stahl und erweist sich als eine mehr als ordentliche Platte im traditionellen Metal-Gewand mit der sich GLORYFUL keineswegs verstecken zu brauchen! Wer auf echten Heavy Metal steht macht mit dieser Scheibe nix falsch – Qualitätsstahl aus Gelsenkirchen!

03.05.2014
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