Glittertind - Landkjenning

Review

Gegründet im Jahr 2001, um die Herzen all derer zu beglücken, welche sich heimisch fühlen in Fjorden erfüllt von milden Strömungen, in nebligen Flußläufen und sonnendurchfluteten Passagen, mitten im Herz der skandinavischen Welt. Traditionelle Gesänge und Melodien, gepaart mit einem ordentlichen Schuss Hartem und Rockigem beziehungsweise Punkigem. Das Ein-Mann-Projekt GLITTERTIND des Herrn Torbjørn Sandvik hat es geschafft in der Zwischenzeit mit „Evige Asatro“ und „Til Dovre Faller“ zwei Alben zu veröffentlichen, vor denen er sich nicht verstecken muss. Der Name war hier durchweg Programm und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der aktuellen Longplayer in die gleiche Richtung schießt. Zehn Stücke lang frönt der Norwegen-Fan mit seinem mittlerweile Zwei-Mann-Projekt auf „Landkjenning“ der nordischen Folklore und Allem was dazu gehört.

Am Opener, gleichzeitig Titeltrack des Albums, werden sich die Geister scheiden. Heroisch-chorale Gesänge die den Hörer, welcher sich weiter mit Ihnen auf die Reise begibt, darauf vorbereiten, was so alles kommen wird. Und meine sehr verehrten Damen und Herren, es kommt noch Einiges. Vorneweg nochmals betont, dass hiermit kaum einer glücklich wird, der sich auf der Suche nach der nächsten verschrobenen Norwegen-Krächz-Kombo befindet. GLITTERTIND sprechen vielmehr denjenigen an, der oder auch die, sich mitnehmen lässt auf eine Reise voll von Musik, Tanz und Bier. Oder Met. High-Speed Tracks sind ebenfalls fehl am Platz. Maximale Geschwindigkeit ist im Mid-Tempo-Sektor zu finden. Bevorzugt schlägt sich das Duo allerdings in den langsameren Gefilden herum. Dort kommen die epischen und atmosphärischen Refraingesänge auch am Besten zum Einsatz.

Bestes Beispiel ist direkt der zweite Song „Nordafjells“, der nicht nur durch seinen Refrain, sondern auch seine Abwechslung im Songwriting besticht. An sehr vielen Stellen der Platte kommen die bereits erwähnten Chorgesänge zum Einsatz, welche die sehr klare Stimme von Torbjørn hervorragend ergänzen. Etwas räudiger wird die Stimme allerdings bei dem einzigen Stück, dessen Lyrics in Englisch gehalten sind. „Longships And Mead“ ist definitiv einer der Gassenhauer dieser Platte. Mit Akkordeon, Flöten, treibendem Sound und einer Grundhaltung die einlädt auf dem Tisch zu tanzen, holen die Wikinger sicherlich den Einen oder die Andere ab. Rockig geht es weiter und auch der Song „Glittertind“ lässt nicht locker. Mit viel Punk im Herz klopfen sich die beiden tapfer weiter in Richtung „Jeg Snører Min Sekk“, der genau dort weitermacht, wo „Glittertind“ aufgehört hat. Ruhiger wird es dann wieder mit „Mot Myrke Vetteren“. Es ist bis zum Ende mit ein Auf und Ab, wobei sich der Mittelteil der Platte deutlich der Spaßpartei verschrieben hat und man sich das eine oder andere Bierchen mehr bestellen darf.

„Landkjenning“, was soviel wie „Landung“ bedeutet, ist auch im übertragenen Sinne der richtige Name für dieses Album. Torbjørn Sandvik und Geirmund Simonsen haben damit sicherlich nun auch an Gestaden angelegt, an welchen zuvor schon jemand anderes war, aber solche Leute immer sehr gern gesehen werden. Als gelungen und sehr interessant würde ich dieses Album bezeichnen. Nach einigen Umläufen bleibt Einiges im Ohr hängen und es macht Spaß sich den Norwegern zu widmen.

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12.06.2009

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2 Kommentare zu Glittertind - Landkjenning

  1. doktor von pain sagt:

    Diese Tralala-Folk-Mucke mag einem Waldschrat mit drei Atü auf dem kessel vielleicht gefallen, aber mir als nüchternem Mitteleuropäer ist dies ein Grauen.

    2/10
  2. stendahl sagt:

    Seltsamer Gesang, eigenwillige Stilistik. Der Titelsong ist ganz nett geraten. Insgesamt zu harmlos, zuwenig Spannung, aber 1 Million Mal besser als TYR.

    5/10