Glass Hammer - Perilous

Review

Zwar liefern die Herrschaften von GLASS HAMMER auch auf dem bereits fünfzehnten (!) Album in ihrer Karriere jene Sounds, für die man die Truppe seit mittlerweile gut zwanzig Jahren zu schätzen weiß, dennoch erweist sich „Perilous“ in gewisser Weise als überraschend.

Eine Stilabkehr hätte von dieser Prog-Institution niemand erwartet und zu einer solchen ist es auch definitiv nicht gekommen. Doch dass man sich dermaßen zurückhält, was die Songlängen betrifft, wirkt zumindest auf mich eher ungewöhnlich, waren es doch vor allem die Monumental-Schinken von gut und gerne 15 Minuten Spielzeit und mehr, mit denen GLASS HAMMER in der Vergangenheit zu beeindrucken wussten. Und in diesem Punkt ist „Perilous“ definitiv anders geworden als beispielsweise das letzte Werk der Truppe „Cor Cordium“ auf dem mit „To Someone“ ein 18-minüter als „Herzstück“ zu vernehmen war.

Aktuell geht es – umso überraschender, da es sich auch um eine, zumindest lose zusammenhängende Geschichte zum Thema und Hintergrund von Nahtoderfahrungen handelt – dagegen noch nicht einmal an die acht Minuten-Grenze. Der Üppigkeit des Sounds selbst tut dies jedoch dennoch keinen Abbruch und so regiert selbstredend immer noch der in Richtung der Großmeister GENESIS oder YES angelegte „altschulige“ Prog Rock der auf eleganten Keyboard- und Synthesizer-Klängen basiert.

Nicht minder essentiell sind einmal mehr auch die tragenden Gitarrensoli, auch wenn ein Teil davon eher im „unter-elektrisierten“ Bereich ausgeführt wurde, wie sich auch die Chöre auf „Perilous“ als prachtvoll entpuppen und mitunter an KANSAS denken lassen, während man hinsichtlich des Gesamteindrucks phasenweise auch die neueren SPOCK’S BEARD – wenn auch in etwas „milderer“ Version – als Vergleich heranziehen kann.

Ein schlichtweg schönes Album, das allerdings einmal mehr ganz klar zu erkennen gibt, dass es gerade in diesem Genre verdammt schwer ist mit Eigenständigkeit zu überzeugen, da der Schatten der genannten Ikonen einfach zu übermächtig vorhanden ist. Fast schon symptomatisch erscheint da wohl die Zusatzinfo, dass GLASS HAMMER- Sänger Jon Davison seit geraumer Zeit bei YES den ausgestiegenen Chris Squire ersetzt.

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13.01.2013

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