In ihrem Heimatland Großbritannien werden GLAMOUR OF THE KILL bereits hoch gehandelt. Das Demo im Metal Hammer geadelt, Support für BULLET FOR MY VALENTINE und andere namhafte Bands, Auftritt auf dem Download-Festival. Wenn eine Band in diesem Genre etwas reißen will, dann muss sie schon einiges zu bieten haben. Die Rede ist von dem großen Topf, in dem Begrifflichkeiten wie Hardcore, Emo und Metal herumschwimmen.
Das tatsächlich Erfrischende bei den Briten ist, dass sie nicht eine weitere ausgelutschte Schema-Band sind, sondern auf ihrem Debütalbum in fast schon verschwenderischer Art und Weise Einflüsse kombinieren, bei denen Breakdowns noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sind.
Auf „The Summoning“ finden Pop, 80er Jahre Hair-Flair, Hardcore und vor allem Metal in modernem Gewand zusammen. Was diese Platte so positiv herausstechen lässt, ist mit Sicherheit der Gesang. Soviele Bands haben instrumental was auf dem Kasten und lassen sich dann ihre Songs von einem stumpfsinnigen Frontproleten ohne Gespür zubrüllen.
Die Briten mögen es dagegen sehr melodisch, durchaus sehr poppig und scheuen sich trotzdem nicht vor der härteren Gangart. Die Balance aus Aggression, schlagkräftigen Riffs und versöhnlichen Tönen stimmt, und sie haben definitiv ein Händchen für eingängige Songs und flüssige Arrangements.
Die Kehrseite dabei ist, dass „The Summoning“ in seiner Gesamtheit viel zu glatt und handzahm bleibt. Das Album weiß zu unterhalten, keine Frage, und für manche Fans von BULLET FOR MY VALENTINE dienen nach deren eher enttäuschenden Werken GLAMOUR OF THE KILL schon als Ersatzdroge. Dennoch bleibt die Band, allen Lobes zum Trotz, den Beweis schuldig, was sie nun so herausragend macht. Etwas krasser ausgedrückt: Nur weil sie gut ins Ohr und nicht auf die Nerven gehen, wird aus dieser Glitzerplatte noch lange kein Meilenstein. Fahrt die Widerhaken aus, Jungs, wetzt die Krallen!
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