GJALLARHORN ist ein neues Nebenprojekt von einzelnen DOOMSWORD Musikern, die in die übergroßen Fußstapfen von BATHORY treten wollen. Das sind alles grosse Namen, die grosse Erwartungen hervorrufen. Doch wo grosses erwartet wird, ist die Enttäuschung nicht sehr weit entfernt. So geschehen bei „Nordheim“.
Dabei habe ich sogar versucht, der Scheibe etwas abzugewinnen. Ich habe sie mal laut und mal leise gehört, zuhause mit Kopfhörern, unterwegs mit Kopfhörern, beim essen, beim schlafen, beim Fensterputzen, beim Resident Evil 4 zocken… Aber es gibt kaum etwas positives zu vermerken. Bereits das mäßige, unspektakuläre Intro, welches keine Atmosphäre verbreiten kann und nur so vor sich hinplätschert, gibt die größtenteils belangloseMarschrichtung an. Der erste Song „The Day Odin Stood Still“ besteht aus uninspirierten, langweiligen Riffs welche sich mit gefühlsarmen Arrangements vermengen und dadurch nur der Langeweile förderlich sind. Die Chöre sind weder sakral noch mächtig, sondern einfach nur lachhaft, und der Gesang verbreitet alles, nur nichts heroisches. Der Break in der Mitte des Songs wirkt unpassend, ist aber insgesamt besser als der ganze Rest.
Ebenso enttäuschend ist die darauf folgende Ragnarok-Trilogie. Hier würde man etwas episches, großes erwarten, einen wilden Sturm mystischer und heldenhafter Klänge. Doch was bekommen wir zu hören? Nur ein laues, eintöniges Lüftchen, einen feuchten Furz bei dem es an Blasphemie grenzt, es mit Namen wie BATHORY oder FALKENBACH in Verbindung zu bringen. Enttäuschend… einfach nur brutal enttäuschend.
Dass die ganze Scheibe kein totaler Ausfall ist, liegt hauptsächlich am letzten Song „200 Years of Fury“. Hier dringt zumindest teilweise die epische Stimmung durch, die man eigentlich von Anfang an erwartet hat, auch wenn man es mit den Wind, Wasser und Gewitter Effekten vielleicht ein klein wenig übertrieben hat. Der Song erinnert von den Gitarren her leicht an AMON AMARTH, wenn auch die Klasse dieser nicht ganz erreicht wird.
Mit welcher Berechtigung existiert „Nordheim“ denn nun? Ich weiss es nicht. Akzente kann die Band keine setzen und bekanntes wird mehr schlecht als recht kopiert. Glücklicherweise ist die Spielzeit mit ca. 40 Minuten recht knapp bemessen. Mit viel wohlwollen kann man die Scheibe als ganz ordinären Durchschnitt bezeichnen. Hab ich schon erwähnt, wie enttäuscht ich bin…
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