Aus dem Fernen Osten ist mir was ins Haus geflattert. GIRUGÄMESH nämlich. Ganz ferner Osten sogar, denn dahinter kommen nur noch ein paar Inseln, der Pazifik, und dann wieder böseste Westen überhaupt.
Okay, wer nicht rätseln mag oder einfach keine Ahnung von Geographie hat: GIRUGÄMESH sind aus Japan. Die vier sehen aus wie die gemeinsamen pubertierenden Gothic-Bratzen von Marilyn Manson und Yoko Ono. Glücklicherweise sehen sie aber wirklich nur so aus und spielen -allen Befürchtungen meiner schubladendenkenden Wenigkeit zum Trotze- gar keine schlechte Musik. Hardcore, Metalcore, Metal, wilde Riffs, teils sehr exotische Rhythmik und eine für unsere Ohren befremdlich klingende Sprache (Japanisch nämlich) machen das Album „Girugämesh“ von GIRUGÄMESH zu einem echten Hinhörer. Von nicht ganz so fern winken hier die genialen armenisch-amerikanischen Spinner von SYSTEM OF A DOWN, die wohl die Hauptinspiration des Quartetts sind. Dessen Produktivität ist übrigens ebenfalls eine Erwähnung wert:
Drei Jahre nach Gründung der Band hat diese bereits zehn Singles veröffentlicht, eine EP und ein Album mit DVD eingezimmert.
Ihr Debütalbum „13’s Reborn“, dass 2006 erschien, hat erst jetzt einen Nachfolger bekommen, weil GIRGÄMESH zwischenzeitlich exzessiv durch Asien getourt sind und zwischenzeitlich sowohl in den USA als auch in Europa spielten. Klar, da bleibt wenig Zeit für Songwriting und Proben- sorry, aber diese Menge an Material in so kurzer Zeit, das ist einfach Wahnsinn. Ich bin total beeindruckt, und das nicht zuletzt, weil ich mit japanischem Metal bislang herzlich wenig anfangen konnte. Schließlich wurden wir, abgesehen von kultverdächtigen Perückenträgern wie LOUDNESS, aus diesem Lande eher mit Grind und Crust bedacht, wo manche Leute die Grenze zwischen Musik und Grütze nur schwer ausmachen können.
Fazit: coole Platte, coole Band, sehr speziell zwar, aber genau so entwickelt sich Musik weiter. Ein Segen unserer modernen Zeit, dass wir sowas ohne Zeitverzug mitbekommen. Unbedingt reinhören!
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