Bereits seit Ende der 70er Jahre machen Girlschool Musik und trotzdem waren sie mir bis zum heutigen Tag kein Begriff. Und das obwohl die vier Frauen 1980 zusammen mit Motörhead eine Single veröffentlicht haben. Nunja, mir als ungebildeten Kiddie Nachwuchs (ich bin Jahrgang `83) sieht man meine Unwissenheit bestimmt nach und man kann ja schliesslich auch nicht alles kennen. Das bedeutet aber auch, dass ich die sogenannten Kult Alben „Demolition“ und „Hit and Run“ nicht kenne und so ganz unvoreingenommen an „Believe“ herangehen kann.
Das ist für die Band wahrscheinlich auch nur von Vorteil, denn wäre ich mit grossen Erwartungen an die neue Scheibe gegangen, wäre ich zutiefst enttäuscht worden. Während die ersten beiden Songs noch rockig und voller Elan nach vorne stürmen, bekommt man mit den folgenden Tracks einen richtig derben Dämpfer verpasst. „Crazy“ ist nicht mehr als sanfter 08/15 Mitsing-Pop (jawohl, POP) und „We all love to (RocknRoll)“ hat nicht nur aufgrund des üblichen Klischeethemas einen der einfalls- und niveaulosesten Texte der letzten 20 Jahre sondern besitzt auch noch die Frechheit den eh schon nervtötenden Chorus am Ende ca. 15 mal zu wiederholen (Sorry, nach einer gewissen Zeit konnte ich nicht mehr vernünftig zählen). Mädels, das kann doch nicht euer Ernst sein? Was danach folgt ist ausgelutschter, unspektakulärer Rock, mit sich immer wiederholenden, poppigen Melodien die schon beim zweiten Durchlauf anöden. Das braucht die Menschheit im neuen Jahrtausend nun wirklich nicht mehr.
Für alle die jetzt denken, ich habe allgemein etwas gegen diese Richtung: Gut gemachten (Hard) Rock hör ich mir gerne mal an, wirklich. Was Girlschool mit „Believe“ abliefern ist allerdings alles andere als gut gemacht. 3 Punkte für einen guten Start ins Album sowie für die Tatsache, dass sich 3 der 4 Mädels für ihr Alter mehr als gut gehalten haben.
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