Wer acht Jahre mit Abwesenheit glänzt, von dem erwartet man schon einiges. Also zumindest ein Treffen auf Kaffee und Kuchen muß drin sein. Oder eben im Falle von GINGER RED auf „Donuts And Coffee“. Seit 2006 und ihrem Debütalbum „Hard As Rock“ ist nicht nur Zeit ins Land gegangen, nein, es sind auch einige gegangen oder genauer gesagt: Tom Weise, als Bandgründer ist der Einzige der übrig blieb und mit GINGER RED und „Donuts And Coffee“ in einer kompletten Neubesetzung neu durchstartet.
GINGER RED: Keine Spielereien
Neben „The Mad“ mit ihren rauchig-zarten Stimmbändern, stehen Waldi Bracht an der Gitarre, Jay Woodmann am Bass sowie Michael Stein an den Drums. Letzterer sitzt natürlich eher. Zusätzlich gönnt man sich eine Reihe von Gastmusikern, die das spannende Angebot auf der Platte abrunden: Mattias IA Eklundh von FREAK KITCHEN, Manni Schmidt von REFUGE, Martin Miller, Chris Green von TYKETTO, Frank Pané und Ronnie Parkes von BONFIRE. Um nur einige der Namen am Rande zu erwähnen.
Menschen, die Old School Sound lieben und leben und die sich auf „Donuts And Coffee“ zu feinstem Old School Hard Rock zusammenfinden. Denn hier werden jegliche Modern Metal- Spielereien ignoriert und sich vollständig auf altbewährte Melodien, konzentriert. Man findet sich wieder inmitten von luftigen Riffs, frischen, poppigeren Rocknummern, und massiverem Hard Rock. Leichte bluesige Nuancen schleifen zusätzlich die Kanten rund.
„Donuts And Coffee“: Grundehrlicher Rock
„The Mad“ zieht einem mit ihren Vocals in einen Sog aus Erinnerungen an vergangene Zeiten. 70s- Flair vom Feinsten. Dabei packt die Fronterin zu, lässt einen gebannt aufhorchen und hält die Aufmerksamkeit fest. So schnell nicht mehr loslassend mit wütend, kratzender Stimme. Ab und an könnte sie sogar noch fester zupacken. Die angenehm rauchige Kehle, die stimmfarblich in Richtung Doro Pesch wandert, hat sicher noch aggressivere Töne auf Lager, bleibt aber oftmals im ungefährlicheren, sicherlich nicht unbedachten, markt-tauglicheren Bereich.
Ob mit aufjaulenden Gitarren direkt beim Opener „Come Close“ , im groovigen Mid-Tempo unterwegs wie bei „Donuts And Coffee“, oder mit lässiger Härt bei „Loving my Chains“, letztendlich sind es die ehrlichen und verdammt erdigen Klänge, die sich bei GINGER RED zu einem amtlichen Hard Rock Sound vereinen und überzeugen. Dabei behält jeder einzelne Track sein spezielle Note und das Album somit seinen Einfallsreichtum. Wer sich in diesem Genre zu Hause fühlt, dem sei hiermit eine Kaufempfehlung ausgesprochen, denn „Donuts And Coffee“ ist definitiv alles andere als kalter Kaffee.
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