Gimp Fist - Your Time Has Come

Review

GIMP FIST – das sind drei junge Männer aus Großbritannien, die zwar allesamt geschätzt um die 20 Jahre alt sind, sich aber musikalisch eher in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern beheimatet fühlen. Sie spielen stark Rock’n’Roll-lastigen Oi-Punk, textlich immer die Gesellschaft im Blickfeld. 2008, also knapp 30 Jahre zu spät, veröffentlichen GIMP FIST nun nach einem selbstproduzierten Album („One Tribe“, 2007) und einer Demo-EP („Brotherhood“, ebenfalls 2007) ihr erstes Album mit einem Label im Rücken.

Nun, man sollte ja nicht davon ausgehen, Punk, Oi und Konsorten sollten musikalisch innovativ und tiefgründig sein, aber bitte … was GIMP FIST auf „Your Time Has Come“ veranstalten, erinnert mich weniger an den Begriff „Musik“, als viel mehr an Dilettantismus. Hier werden auf billigste Weise Powerchords geschrubbelt, ohne auch nur in einem einzigen Moment den Eindruck zu erwecken, eine Vision von einer bestimmten Art von Musik zu haben. Hinzu kommt ein Sänger, der nicht nur kein Gefühl für Melodie hat, sondern auch rhythmisch oft danebenliegt – da er allerdings eh nicht viel mehr zu bieten hat als billigste Schwarz-Weiß-Parolen, könnte man über den schlechten Gesang vielleicht hinwegsehen … wenn es denn irgendetwas Positives über „Your Time Has Come“ zu berichten gäbe. Mit Ausnahme des Ska-punkigen bis Reggae-lastigen „More War Stories“ gibt es nicht einen Song, der nicht so klingt, wie alle anderen, hinzu kommt, dass der Sound sich dem Niveau nach unten hin anpasst.

Sorry, Jungs, so wird das nichts. Es gibt genügend Punk-Bands, die zeigen, dass man seinen Hörern auch etwas bieten kann, ohne gleich ein Kommerzschwein zu sein. Bevor ihr nochmal was veröffentlicht, solltet ihr erstmal überlegen, die Bandphilosophie komplett zu überarbeiten. Ansonsten sehe ich schwarz.

22.10.2008
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