Warum der italienische Gitarrenheld Gianluca Ferro seinem Solo-Album den deutschen Titel „Unheimlich“ gegeben hat, bleibt unklar. Die musikalische Ausrichtung hat jedenfalls mit gruseligen Düster-Sounds überhaupt nichts gemeinsam, vielmehr handelt es sich um ein frickeliges Progressive-Metal-Instrumental-Album. Eines jener Werke also, womit ein Gitarrist der Welt beweisen möchte, dass er es einfach drauf hat.
Zumindest das gelingt Gianluca Ferro auch. Spieltechnisch sauber und auch mit dem nötigen Gefühl in den Fingern beherrscht er sein Instrument tadellos. Die große Krux ist also wie üblich das Songwriting. Und der Verzicht auf Gesang (das eher störend wirkende elektronische Sprach-Sample in „Crimson Robotron“ zähle ich hierbei bewusst nicht mit) und eingängige Strophe-Refrain-Schemata, verlangt hier ein umso größeres Talent, will man die Zuhörerschaft möglichst lange bei der Stange halten. Und genau hier hapert es leider ein wenig.
Zwar sorgen die vielen unterschiedlichen Stilelemente für viel Abwechslung, jedoch wirken die Songstrukturen irgendwie beliebig und austauschbar. Eine Straffung und der gezieltere Einsatz spannungsfördernder Breaks und Hooklines hätte dem Album „unheimlich“ gut getan. So bleibt es aber wieder einmal eine Scheibe für Frickel-Fetischisten, die an der breiten Masse der Rock- und Metal-Hörerschaft unbemerkt vorbeigehen dürfte.
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