Ghost - Popestar (EP)

Review

Galerie mit 29 Bildern: Ghost - Copenhell 2023

GHOST beehren uns mit einer neuen EP, die sie witzigerweise „Popestar“ genannt haben. Dahinter steckt natürlich eine gewisse Programmatik, schließlich haben Papa Emeritus III und seine Ghouls hier vier Cover-Versionen von mehr oder weniger bekannten Pop-Songs. Es enthält aber auch mit „Square Hammer“ einen brandneuen Song, mit dem wir auch gleich mal einsteigen.

GHOST suchen den „Popestar“

Psychedelische Orgeln führen uns in einen Song der Marke 80er-Stadionrock hinein, der ohne Umschweife direkt in die Gehörgänge hineinkrabbelt. GHOST haben hier einen ihrer poppigsten Tracks rausgehauen. Dabei könnte man glatt vergessen, dass der ausgediente Paps immer noch den Herrn der Finsternis preist. Ein geradezu triumphaler Einstieg in diese Veröffentlichung, die in der Folge das Niveau nicht immer ganz halten kann.

„Nocturnal Me“, im Original von ECHO AND THE BUNNYMEN, und „I Believe“ von SIMIAN MOBILE DISCO haben beide hervorragend den GHOST-Stempel aufgedrückt bekommen, sind etwas trockener ausgefallen und nicht ganz so überbordend wie „Square Hammer“. Das folgende, von den EURYTHMICS stammende „Missionary Man“ erinnert entfernt an den CAMEO-Hit „Word Up!“, vielleicht auch dessen KORN-Cover – Mensch, alles voller Cover hier! Macht aber nichts, denn der Song geht gut ab, sicher auch dank des over-the-top-Background-Gesanges von Fia Kempe (THE GREAT DISCORD). Den Abschluss macht „Bible“ von der schwedischen Band IMPERIET, insgesamt vielleicht etwas zu zuckrig, aber mit schönem Gospel-Gesang.

Mit „Popestar“ setzen GHOST ihren Vormarsch unaufhaltsam fort. Sicher eine Entwicklung, die nicht jedem schmecken wird, aber GHOST machen sich die Cover zu eigen, anstatt sie einfach platt nachzuspielen. Wenn man die Songs im Original hört, merkt man erst mal, wie viel GHOST hier tatsächlich drin steckt. Wie schon erwähnt, haben „Noctrunal Me“ und „I Believe“ hat den Stempel besonders kräftig aufgedrückt bekommen. Der Refrain von „Missionary Man“ enthält nun einen Tritonus und klingt dadurch und durch die ominöse Orgel deutlich böser, aber nicht minder peppiger wie das Original.

Insgesamt ist „Popestar“ also eine schöne Ergänzung zum Album „Meliora„.

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05.10.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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