GHOST MAN ON THIRD haben auf alle Fälle einen Preis für das herrlichste Promo-Schreiben des Jahres verdient. Kostprobe gefällig? “GMOT macht Musik, die schon Vivaldi nicht inspirierte und van Gogh sein Ohr kostete. Tracks, die selbst Moses nicht teilen wollte. Eine gefährliche Symbiose aus fehlgeleiteten Tönen, unmenschlicher Selbstüberschätzung und verbrannter Zuckerwatte. Jede Note so unangenehm, als würde der Teufel selbst versuchen, den Namen Christi zu gendern. Jede Pseudo-Hookline dröhnt wie das verstoßene Kind von Scooter und Enya, jeder Beat billiger als bei Wish bestellt.” Bei so viel Trash-Talk und gehobener Selbstironie darf man schon mal lachen.
Wie ernst wollen sich GHOST MAN ON THIRD nehmen?
Allzu ernst sollte man das Geschriebene (offensichtlich) allerdings nicht nehmen. So schrecklich ist die Musik nämlich nicht. GHOST MAN ON THIRD bieten auf ihrer ersten EP elektro-lastigen Post Rock, der in den rockigeren Momenten an SLEEPMAKESWAVES oder MONO erinnert. Die Elektro-Kante sowie die gelegentlich auftauchenden, Mickey-Mouse-artigen High-Pitch-Vocal-Samples muss man hingegen mögen. Beeindruckend ist vor allem, dass das Projekt und die komplette EP im Alleingang von Kreativkopf Marco umgesetzt wurde. Durch Songtitel, die genauso bescheuert-lustig sind wie der eingangs erwähnte Promo-Text, erreicht das Projekt allerdings weitere Sympathien. Fans von futuristischer Atmo-Mucke sollten mal reinhören.
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