GGU:LL - Dwaling

Review

GGU:LL aus den Niederlanden liefern mit „Dwaling“ ihr Debütalbum ab – und Vàn Records stellen einmal mehr unter Beweis, dass sie zu den großen Perlentauchern der aktuellen Metalszene gehören. Nun ist es allerdings nicht allzu verwunderlich, dass GGU:LL in den Fokus eines Labels geraten sind, entsprießt das Quartett doch dem fruchtbaren musikalischen Boden Tilburgs, jener Stadt im Süden der Niederlande, die auch das legendäre Roadburn Festival beherbergt.

Doch zum Kern: Der zähe Drone Doom von GGU:LL entfaltet sich auf „Dwaling“ über sechs zum Teil überlange Titel. Man gibt sich schleppenden, phasenweise dissonanten Strukturen hin, die ihren Zweck, den Hörer in eine düstere, abgründige Welt zu führen, nicht verfehlen. Besonders erfreulich ist dabei, dass man nicht in die gleiche Falle tappt, wie drölfzig andere Bands des gleichen Schlages zuvor: Nicht ein mehr Komplexität, am Auftürmen von bedrückenden Klangwänden und aggressiverem Geschrei wird angeboten. Vielmehr stützt man sich gekonnt auf einfach gehaltene, teilweise hypnotische Strukturen, auf schlichte Riffs und eine subtile Bösartigkeit. Das Ganze klingt dann eher danach, als hätte man sich allein in einem düsteren Spukwald verlaufen, verfolgt von einem nicht greifbaren und latenten Horror, als nach den schweren Bergen eines OMEGA MASSIF, der kosmischen Schwärze früherer MONOLITH oder der überlaufenden Theatralik von YEAR OF NO LIGHT.

Wegweisend und ein besonderes Schmankerl bietet „Dwaling“ mit der gelungenen Zusammenarbeit der Band mit Farida Lemouchi (Ex-THE DEVIL’S BLOOD) auf „Het Smerige Kleed Van De Ziel“ – ein Duett im Stile „Die Schöne und das Biest“, das man getrost als „Drone Doom-Ballade“ bezeichnen kann. Insbesondere, da der Titel sehr verdächtig nach der Eröffnung von CELTIC FROSTs „Obscured“ klingt, bringt er auch den höchsten Wiederkennungswert mit – die Schweizer sind zudem eine Referenz, die auch das gesamte Stimmungsbild – nicht den Stil – auf „Dwaling“ trefflich umschreibt.

Qualitativ spielen die vier Herren zwar noch nicht ganz in der gleichen Liga wie die Vorgenannten, aber der Schritt in diese Riege ist denkbar klein: Es bedarf hierfür noch ein paar mehr überragenden Ideen, auf die Gesamtlänge eines Albums gesehen. Somit malen GGU:LL auf „Gwaling“ ihre eigene, düstere Welt, basierend auf einem eigenständigen, spannenden und sicherlich noch ausbaufähigen Konzept.

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25.07.2016

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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