Genus Ordinis Dei - The Middle

Review

Galerie mit 20 Bildern: Genus Ordinis Dei - Out Of Line Weekender 2019

Was kommt dabei heraus, wenn man jede Menge Bombast zusammen mit Melodic Death Metal und etwas Filmmusik in einen Topf wirft? Richtig, ziemlich genau so etwas wie GENUS ORDINIS DEI auf ihrem Debüt „The Middle“ spielen. Mit dem im Promozettel offerierten Symphonic Death Metal hat das Ganze allerdings wenig bis gar nichts zu tun. Denn der nahezu permanente Einsatz von Keyboards macht die Musik nicht automatisch symphonisch, ganz und gar nicht. Das bedeutet jetzt nicht, dass man diese bereits 2013 in Eigenregie veröffentlichte Scheibe voll vergessen kann, aber ein etwas fragwürdiger Gesamteindruck bleibt auf alle Fälle bestehen.

Die bereits seit 2009 aktiven Italiener sind ganz sicher um Eigenständigkeit bemüht, das kann man ihnen nicht absprechen. Und einen solchen Mix hört man auch ganz sicher nicht alle Tage. Aber nicht jede Mixtur bedeutet halt gleichzeitig auch Qualität, und genau daran krankt „The Middle“ leider. GENUS ORDINIS DEI vermischen Melodic Death à la neuere DARK TRANQUILLITY oder ELUVEITIE minus Folkelemente mit jeder Menge NIGHTWISH-Bombast und übertreiben es dabei leider doch um so einiges. Die Jungs haben sicher ein Händchen für gute Melodien, aber das nützt leider wenig, wenn diese nahezu ausschließlich von zuckersüßen Keyboards getragen werden. Dazu hat man bei gefühlten 80 % der Songs den Eindruck, irgendwie immer wieder (fast) das gleiche Lied zu hören. Da ähneln sich Melodieführungen und Strukturen doch recht stark, da werden immer wieder ähnliche Breaks verwendet, und da kann auch der prinzipiell gar nicht mal schlechte Gesang kaum Akzente setzen. Lobend erwähnen sollte man an dieser Stelle unbedingt, dass auf Klargesang völlig verzichtet wird, immerhin. Aber kurzum: Die meisten Songs sind ziemlich austauschbar und nur wenige wie z. B. „Path To Salvation“ oder „Cadence Of War“ ragen aus der grauen Masse ein wenig hervor. Blöderweise wird auch bei diesen seltenen Lichtblicken fast jede gute Idee mit meterdickem Keyboard-Kleister überzogen. GENUS ORDINIS DEI sind ganz sicher versierte Musiker, keine Frage, aber das alleine garantiert halt leider noch kein wirklich gutes Album.

Insgesamt kommt „The Middle“ nicht über Mittelmaß hinaus. Dabei liefern GENUS ORDINIS DEI mit „Ghostwolf“ und „Battlefield Gardener“ durchaus gute Beispiele, in welche Richtung es zukünftig gehen sollte. Diese Songs gefallen dank angenehmer Härte durch thrashiges Riffing, und die Keyboards dominieren längst nicht so penetrant, sondern agieren songdienlich eher im Hintergrund. Beim nächsten Mal bitte mehr davon!

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20.01.2016

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