Die Italiener von GENUS ORDINIS DEI sind auf metal.de längst keine Unbekannten mehr. Obwohl sie bisher fleißig Alben produziert haben, wollten diese nie ganz bei uns zünden. Vielleicht liegt es daran, dass die Landsmänner (und -frau) von FLESHGOD APOCALYPSE im Bereich des Symphonic Death Metal ganz klar die Hosen anhaben. Oder aber, weil die Werke zwar sehr ambitioniert sind, aber nie vollends die Erwartungen erfüllen können. Mit „The Beginning“ erscheint ihr viertes Studioalbum, an dem GENUS ORDINIS DEI drei Jahre gearbeitet haben.
„The Beginning“ – (k)ein Neuanfang?
Wenn eine Band ihre Scheibe „The Beginning“ tauft, legt das nahe, dass es sich hierbei um eine versuchte Neuorientierung handelt. Das ist aber im Falle der Italiener nicht gegeben. Das Album ist eine konstante Weiterentwicklung zum Vorgänger „Glare Of Deliverance“ – wobei das auch nicht ganz richtig ist. GENUS ORDINIS DEI lieben es, mit ihren Alben komplexe Stories zu erzählen. „Glare Of Deliverance“ ist die Geschichte einer von der Inquisition verfolgten Frau. Mit „The Beginning“ folgt nun ein weiteres Kapitel – in Form eines Prequels.
Daher überrascht es wenig, dass GENUS ORDINIS DEI sich musikalisch nicht weit vom vorangegangenen Album wegbewegen und weitermachen, wo sie aufgehört haben. Auch hier werden Elemente des Death Metal mit symphonischen Einspielern kombiniert. Die epischen Ausmaße von FLESHGOD APOCALYPSE oder gar deren Größe erreicht das Quartett dabei so gut wie nie. GENUS ORDINIS DEI wollen auch gar nicht als einfache Nachahmer rüberkommen. Vielmehr erinnert das Zusammenspiel aus Gitarren und Schlagzeug an Bands wie GOJIRA oder die frühen SEPULTURA („Aeternus“).
GENUS ORDINIS DEI mit Minischritten voran
Im Vergleich zum Vorgänger haben GENUS ORDINIS DEI die symphonischen Elemente heruntergefahren und vermischen sie gekonnt mit ihrer Interpretation von Death Metal. Dadurch erschaffen sie eine ganz eigene Form der Epik und bleiben dabei angenehm eingängig („Genesis“). Musikalisch agieren die Lombarden zwischen den vorgenannten Franzosen und den Melodic-Death-Metallern von MORS PRINCIPIUM EST, wobei sie auch deren Standards nicht ganz erreichen.
Mit „The Beginning“ bewegen sich GENUS ORDINIS DEI weiter in eine logische und richtige Richtung und liefern ihr bislang stärkstes Album ab. Allerdings weiß auch Nummer vier nicht vollkommen zu überzeugen. Es ist an vielen Stellen zu beliebig, zu generisch und zu eintönig („The Divine Order“). Zu oft verharren die Italiener im gemütlichen Midtempo und können dadurch selten richtige Härte oder anhaltende Spannung erzeugen. Die gelegentlichen Klargesänge sind eine gute Bereicherung für den Sound von GENUS ORDINIS DEI, aber auch hier ist definitiv noch Luft nach oben. Nach drei Jahren Entwicklungszeit hätte da mehr drin sein können.
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