Generous Maria - Electricism

Review

Eigentlich habe ich für den Begriff Stoner nicht viel übrig, aber im Falle GENEROUS MARIA fällt mir einfach nichts anderes ein. Die Band steckt bis zur Hüfte im klassischen Rock, mag AC/DC wahrscheinlich genau so gerne wie Gluecifer, verehrt MC 5 ebenso wie die STOOGES und steht gleichermaßen auf TURBONEGRO wie auch die QUEENS OF THE STONE AGE. Dabei kommt zusätzlich ein latent verkiffter Eindruck auf (daher der Verweis auf Stoner), denn die Band klingt einerseits sehr relaxt, andererseits nach angezogener Handbremse.

Das ist auch das Hauptproblem von „Electricism“, GENEROUS MARIA drehen nicht einfach mal am Gashahn, der rechte Fuss steht permanent auf dem Bremspedal, sicher ist sicher. Hier wird nicht auf Teufel komm‘ raus drauf los gerockt, die Musik ist eher kopflastig und manchmal auch ziemlich verschachtelt. Dabei wird das Niveau von stilistisch ähnlich gelagerten Bands wie MASTODON (die sicherlich auch ein großer Einfluss sind) jedoch leider nicht annähernd erreicht.

Der extreme Gesag dürfte ebenfalls nicht jedermans Sache sein, der bewegt sich nämlich irgendwo zwischen Ozzy, Dave Mustaine und Frank Zappa. So gesehen polarisierern GENEROUS MARIA an allen Fronten und könnten de facto ziemliche Schwierigkeiten bekommen, eine Zielgruppe zu finden.

Klar, GENEROUS MARIA sind durchaus in der Lage, gute Songs zu schreiben, die im Ohr hängen bleiben, was besonders der zweite Song ‚Sheer Violence‘ sowie das im New Orleans-Style doomende ‚Slit-Eyed Lizard‘ beweisen. Deutlich wird außerdem, dass die ruhigen Momente den Musikern wesentlich besser zu liegen scheinen, denn diese Teile sind besonders überzeugend und wecken häufig Erinnerungen an den BLACK SABBATH-Evergreen ‚Planet Caravan‘. Trotzdem könnte die Band hier und da einfach besser auf den Punkt kommen. Vielleicht sollte man sich die Geschichte mal in einem verrauchten Club geben und nicht vor der heimischen Anlage.