Generation Of Vipers - Howl And Filth

Review

Wenn einem ein Album auf den Tisch flattert, das von Kurt Ballou (u.a. CONVERGE, TORCHE, GAZA) produziert, von Nick Zampiello (JUNIUS, ISIS, JESU, THE OCEAN) gemastert und mit einem Artwork von Anthony Couri (MINSK) ausgestattet wurde, kann der Inhalt schon einmal nicht so schlecht sein. In der Folge wird sich zeigen, ob dies auch für „Howl And Filth“ gilt, den dritten Langspieler aus dem Hause GENERATION OF VIPERS. Zu den Hard Facts: Die Platte wurde bereits im vergangenen Jahr in den USA veröffentlicht, nun verhilft Golden Antenna Records der Scheibe auch zum europaweiten Release. Das Trio aus Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee serviert darauf einen rohe Mischung aus Sludge und experimentellem Post-Metal, wobei Parallelen zu Bands wie NEUROSIS, PLANKS, BREACH und UNSANE unverkennbar sind. Da passt es ins Bild, dass Gitarrist Josh Holt und Drummer Billy Graves auch bei U.S. CHRISTMAS aktiv sind, zweiterer haut zudem bei A STORM OF LIGHT auf die Felle.

Die Platte beginnt mit dem mächtigen „Ritual“, das nach ausgedehntem Drum-Intro und zurückhaltenden, stimmungsvollen Clean-Gitarren schließlich gnadenlos und wuchtig aus den Membranen lärmt. Wie übrigens auch bei den restlichen fünf Songs steht das heißere Gebrüll von Gitarrist Holt dabei deutlich im Hintergrund und ist entsprechend eher als vervollständigendes Sound-Element, denn als Lead-Gesang zu verstehen. Der Intensität tut dies allerdings keinen Abbruch, insbesondere die Gitarren kommen wunderbar druckvoll und organisch daher, bieten dabei aber stets genügend Raum für das restliche Instrumentarium. Und so wüten sie die drei Herrschaften durch den achtminütigen Opener, als gebe es kein Morgen. Dabei werden vereinzelte Atempausen eingelegt, in denen gelegentlich auch etwas melodischere Tendenzen hörbar werden, die nicht selten an typisches Post-Metal-Riffing im Stile von CULT OF LUNA oder THE OCEAN erinnern.

Zwei ganz starke Tracks hält die Platte mit dem abwechslungsreichen „Silent Shroud“ und der Sludge-Walze „Eternal“ bereit, bei denen Genre-Freunde voll und ganz auf ihre Kosten kommen sollten. Mit Abstrichen weiß auch das das recht zähe „Slow Burn“ zu gefallen, allerdings offenbaren sich hier, wie auch im Schlusstrack „The Misery Coil“, einige Längen. Gleiches gilt für das Piano-/Violinen-Interlude „All Of This Is Mine“, das als klassischer Lückenfüller zum Einsatz kommt.

Und so steht am Ende ein Album, das auf der einen Seite mit einem phänomenalen Sound und zwei, drei richtigen Kracher-Songs punkten kann, auf den zweiten Blick und im Kontext der Albumlänge von knapp 39 Minuten dann doch etwas zu viel Leerlauf bietet, um eine sehr gute Wertung einzufahren. Dennoch ein starkes Genre-Album, mit dem GENERATION OF VIPERS bei vielen Sludge- und Experimental-Liebhabern Gehör finden dürften.

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29.10.2013

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