Auch wenn sich bei EXODUS jede Menge tut und die Mitglieder an sich reichlich zu tun haben, lässt es sich kaum ein Mitglied nehmen auch mal „fremd“ zu gehen. Mit GENERATION KILL präsentiert uns der zwar noch immer nicht überall beliebte, jedoch immer mehr an Sympathie gewinnende Sänger Rob Dukes seine „Nebenbaustelle“.
Zusammen mit dem ehemaligen PRO-PAIN- und M.O.D.-Bassist Rob Moschetti, den Gitarristen Jason Trenczer und Lou Lehman (u.a. MUTILATION) und dem früheren MORTICIAN-Drummer Sam Inzerra kredenzt das Front-Monster ein wahrlich bemerkenswertes und überraschendes Album. Auf heftigste Kost dürfte man nicht nur auf Grund von Robs Gehabe und seiner Stimme ja durchaus vorbereitet sein, ein Eindruck, der sich in Anbetracht der Begleitmannschaft sogar noch intensivieren dürfte, doch einen solchen Hammer vor dem Herrn werden wohl nur wenige Zeitgenossen erwartet haben.
Zu Beginn lässt man den Hardcore-Knüppel in derbster Thrash-Manier kreisen, fast schon erwartungsgemäß wage ich hier einzuwerfen, denn genau solche Klänge hatte zumindest ich erwartet, doch mit Fortdauer der Spielzeit zeigen diese Amis eine überaus vielschichtige Vortragsweise. So bekommt man mitunter gar ruhiges (!), fast schon verträumtes Material zu hören, wie in „Self Medicating“ oder „Slow Burn“, an anderer Stelle lässt die Scheibe phasenweise auch an Seattle-Heroen wie ALICE IN CHAINS denken, wie in „Dark Days“ – mit einem Rob Dukes, wie man ihn noch nie zuvor gehört hat! Der Knabe kann in der Tat auch gefühlvoll singen!
Passenderweise hat man diese Tracks aber ganz gut in das ballernde Thrash-/Core-Liedgut integriert, wodurch nicht nur ganz klar zu erkennen ist, dass hier mehr als bloß gnadenlose Nackenbrecher intoniert und losgelassen werden sollen, sondern dass hier Musiker am Werk sind, die es verstehen, für Abwechslung und Überraschungen zu sorgen.
Mich persönlich haben die Amis vor allem mit der Cover-Version des NINE-INCH-NAILS-Oldies „Wish“ überrascht, denn GENERATION KILL zeigen dabei, dass man selbst aus schwermetallischen „Randthemen“ Thrash-Abrißbirnen fertigen kann! Experiment (und gesamtes Album!) gelungen, Patient quicklebendig!
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