General Stratocuster And The Marshals - Double Trouble

Ein Albumcover mit einem Kerl in Lederstiefeln und zwei Damen in High Heels, dazu ein schmissiger Albumtitel wie „Double Trouble“ und Tracks wie „Cute Evil Angel“, das schreit erstmal ziemlich nach Hair Metal der plakativsten und plattesten Sorte. Ganz so dramatisch ist es dann allerdings doch nicht, was die fünf Herren von GENERAL STRATOCUSTER AND THE MARSHALS auf „Double Trouble“ bieten, sondern es geht ordentlich klassisch-rockig zur Sache.

„Double Trouble“ ist ein wilder Ritt durch die Rockmusik der 1970er und 1980er Jahre – von allem, was in dieser Zeit die Stadien dieser Welt gefüllt hat, ist etwas zu finden. Der Opener „Drifter“ hat einen ordentlichen Einschlag Richtung THE DOORS, das oben genannte „Cute Evil Angel“ klingt nach THE ROLLING STONES und „What are you looking for“ könnte auch von ZZ TOP stammen. Zugegebenermaßen: Es gibt schlechtere Anleihen und Inspirationen. Da das Ganze auch handwerklich noch ordentlich umgesetzt wird und Sänger Fabrio Fabbri in seinen guten Momenten ein bisschen wie Mick Jagger klingt, ist „Double Trouble“ eine durchaus hörbare Angelegenheit. Abgerundet wird das Werk mit einer anständigen Leistung der Kapelle an ihren Instrumenten (zum Einsatz kommen dabei neben diversen Gitarrensoli auch Harfe, Keyboard und Mundharmonika). Was man der italienischen Truppe auf jeden Fall nicht absprechen kann, ist eine besondere Leidenschaft beim Musizieren.

Allerdings klingen die neun Tracks allesamt wie aus dem Modellbaukasten für Rockmusiker zusammengesetzt, was eine Eigenständigkeit der Truppe kaum zulässt. Natürlich ist es schwer, in einem Musikbereich, der unzählige Klassiker und tausende Alben hervor gebracht hat, eine eigene Duftmarke zu setzen. Daran scheitern GENERAL STRATOCUSTER AND THE MARSHALS leider, was „Double Trouble“ natürlich nicht zu einem schlechten Album macht, aber zu einem, das weitgehend uninteressant ist.

GENERAL STRATOCUSTER AND THE MARSHALS sind sicherlich eine gute Liveband und sie wären eine unterhaltsame Vorgruppe für einen großen Rock-Act, aber auf Tonträger sind die Songs wenig zwingend.