Gemini One - Per Aspera

Review

GEMINI ONE sind eine 2009 von Mathias Rudolph (Gitarre, Schlagzeug) und Tobias Schmitt (Bass) gegründete, instrumentale Doom Metal-Band. Zwischendurch wurde die Gruppe um einen festen Schlagzeuger erweitert, um kurze Zeit später ein Soloprojekt von Mathias zu werden. Inzwischen ist das Gründungsduo aber wieder vereint und hat eine neue EP namens „Per Aspera“ mit insgesamt vier überlangen Songs veröffentlicht.

„Per Aspera“ von GEMINI ONE – Spacig!

GEMINI ONE schwören noch immer ihrem rein instrumentalen Vorgehen und lassen die Musik für sich sprechen. Auch der drückend-wuchtige Doom Metal ist als hörbarer Ursprung geblieben, rückt aber ein gutes Stück weiter in den Hintergrund und schafft Platz für Veränderung, Neues, Weite. Post Rock lautet die Devise 10 Jahre nach Bandgründung, und etwas Drone. GEMINI ONE experimentieren gerne mit Sounds, schweifen ab, verlieren sich, ohne hier jetzt gezielt nach Innovation zu suchen. „Per Aspera“ beginnt zunächst angenehm zurückhaltend mit typischen Post Rock-Elementen, sphärisch, einladend. GEMINI ONE strukturieren ihre Stücke rhythmisch klar und behalten die Grundstrukturen eher bei, darüber mäandert das Duo aber gerne von hier nach dort, von schroffen Momenten hin zu leiseren Ruhepolen mit sphärischen Klängen, von doomigen Riffs zu Samples. Das bietet schon ganz interessante Kontraste und wirkt zumindest teilweise wie eine Jam-Session. Wenn, ja wenn rhythmisch mehr passieren würde, da wäre ein Schlagzeuger aus Fleisch und Blut und den entsprechenden Fähigkeiten sehr hilfreich, auch in Sachen Dynamik. Mit ihrem unaufgeregten Post Rock / (Doom) Metal und den dazugehörenden Stilmitteln schaffen GEMINI ONE eine tolle Atmosphäre und vermögen es zumindest teilweise, den Hörer in den Bann zu ziehen, zu den großen Vorreitern des Genres fehlt es aber noch ein ganzes Stück.

30.09.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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