Geist (FR) - Apocalyptica

Review

Ambient mit Industrial zu vermischen ist kein leichtes jedoch gleichzeitig auch spannendes Unterfangen, sind die beiden Stile doch eher gegensätzlich und nicht leicht miteinander zu vermengen. Dieser „Mission“ hat sich das elsässiche Projekt GEIST angenommen und schon das Artwork von „Apocalyptica“ stimmt einen auf die kommenden 70 Minuten ein.

Die raue Welt des Industrial wird nicht nur visuell durch eine abrissreife Fabrikruine verkörpert, sondern auch durch kühle und harte Klänge, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen. Schwermütig bahnen sich die jeweils knapp 10-minütigen Stücke ihren Weg, immer wieder zerstören Noise-Elemente die nur selten aufkommenden harmonischen Momente. Leben, Todeskampf bis hin zum Tod sind Stationen von „Apocalyptica“, das den Kreislauf und Zerfall des Lebens mit beklemmenden und verwirrenden Klängen und sich selbst zerstörenden Songstrukturen thematisiert.

„Apocalyptica“ ist verwirrend, beklemmend und nur selten bietet es kurze Augenblicke der Ruhe. Das alles ist in Bezug auf die Konzeption des Albums eine in sich stimmige Sache, die es einem als Hörer jedoch nicht leicht macht. Über 70 Minuten die Klangwelten von GEIST zu „ertragen“, kann sich als große Herausforderung erweisen und viele werden daran scheitern. Man sollte als Hörer eine gewisse Erfahrung mit Noise-Sounds und experimenteller Musik mitbringen und vor allem auch keinen entspannten Ambient erwarten. Nur dann könnte man es schaffen, „Apocalyptica“ in seiner Ganzheit zu erfahren

11.05.2008
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