GEFRIERBRAND veröffentlichen vier Jahre nach „Es war einmal…“ den passend betitelten Nachfolger „…vor langer Zeit“.
Mit GEFRIERBRAND hinein in die Welt der wunderbaren Märchen und Sagen Deutschlands
Die Pforzheimer Band, beheimatet an der Pforte zum Schwarzwald, beschäftigt sich in ihren Deutsch vorgetragenen Texten mit alten Märchen und Sagen der deutschen Lande und damit einem wertvollen Erbe und elementaren Teil unserer Kultur. Die uralten Erzählungen sind teilweise sehr düster, gruselig und brutal und haben wenig bis nichts mit aktuellen Kindergeschichten gemeinsam. Eine nahtlose Fortführung zum vorherigen Album.
„…vor langer Zeit“ – ein düsteres, musikalisches Gebräu
Auch musikalisch bleiben GEFRIERBRAND auf ihrem angestammten Terrain des Extrem Metals in der Schnittmenge aus Melodic Death Metal, Thrash und Pagan Metal. Energiegeladen aggressiv und eingängig melodisch zugleich.
Wie es sich für eine gute Geschichte gehört, gibt es zunächst einen Prolog, der auf das folgende einstimmt. Hier tönt es mit unheilvollen Melodien, passend dazu das Knistern des Feuers im Hintergrund. Atmosphäre baut sich auf.
Mit dem knackigen Titelsong gehen GEFRIERBRAND gleich in die Vollen. Sägende Gitarren, treibendes Schlagzeug, rauer Gesang, dazu auch fette, eingängige Grooves und prägnante Melodien. Textlich stimmt die Band auf die folgenden Märchen ein. Starker Einstand! „Totenvogel“ bezieht sich inhaltlich auf den „Nachtkrabb“, musikalisch geht die Reise von treibenden bis rasanten Rhythmen und knackige Riffs, alles dramatisch dargeboten. „Wacht im Berge“ ist dynamischer, durch den ruhigen Zwischenteil wirkt der kämpferische Metal noch harscher. Das folgende „Mörderhaus“ bezieht sich auf „Der Räuberbräutigam“ und beginnt einem saftig dröhnenden Bass-Riff. Der anschließende Gitarrenlauf und Rhythmus erinnert kurz an „The Four Horsemen“ von METALLICA. Das Stück ist düster stampfend, später gibt es auch wieselflinke Blast Beats.
Neben den eingängigen Melodien sind es die stete Abwechslung, der dynamische Songaufbau und die feinen Details, die für Spannung in den Stücken von GEFRIERBRAND sorgen. Auch das bitterböse „Spielmann“ wechselt zwischen melancholisch langsam schleppend bis hin zu aggressiv schnell vorwärts preschend. Demgegenüber ist das abschließende „Weiß (wie Schnee)“ geradezu balladesk.
In der zweiten Albumhälfte ähneln sich einige Stücke in ihrer Struktur, was etwas auf Kosten der Abwechslung geht. Verglichen mit „Es war einmal…“ wirkt „…vor langer Zeit“ ausgewogener und runder. Der sterile Schlagzeugsound schmälert nur ein wenig den positiven Gesamteindruck.
Und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende
GEFRIERBRAND sind sich mit dem gelungenen „…vor langer Zeit“ treu geblieben und entführen in die düstere Welt grausam-schön interpretierter Märchen.
Schade, den Gag mit den Toppits-Gefrierbeuteln habe ich beim letzten Review zu dieser Band schon gebracht. Ein neuer Witz fällt mir gerade nicht ein.
Langweilige Band, der Name sowie die Texte würden die jungen Leute wohl als „Cringe“ bezeichnen.
Wer denkt das Gefrierbrand eine typische Metal Band ist , wird sich beim besuchen eines Konzerts wundern. Ich habe die Band auf dem Metal Bash in Neu Wulmstorf kennengelernt und war positiv überrascht. Treten sie doch , in einer art traditioneller Kleidung auf und sehen nicht wirklich nach Metal aus , hören sich aber so an.
Das neue Album „….vor langer Zeit“ finde ich wirklich gelungen. Es ist sehr abwechslungsreich und gut gespielt. Die Texte sind wie immer sehr ironisch und passen einfach perfekt zu diesem Sound. Die beiden vorgänger Alben kann ich auch uneingeschränkt empfehlen. Ich würde mich freuen sie mal wieder im live im Norden zu sehen.