Geff - Land Of The Free

Review

Man muss als Band schon eine Menge Selbstvertrauen haben um anzunehmen, man könnte heutzutage auf eine Internetpräsenz verzichten. GEFF aus Schweden scheinen selbiges offenbar aus ihrer Reputation zu beziehen. Auf dem ersten Album des Quintetts hören wir gestandene Männer, deren Engagement bei Bands wie HAMMERFALL, YNGWIE MALMSTEEN oder SNAKE CHARMER (um nur einige zu nennen) klarstellt, mit welcher Kategorie Musikschaffender man es hier zu tun hat: mit Profis.

Aber nicht nur der Werdegang der Musiker um Gitarrist Ralf Jederstedt zeugt von ihren Fähigkeiten. Auf ihrem Debüt „Land Of The Free“, gleichzeitig ihr Einstand beim deutschen Label Metal Heaven, sitzt augenscheinlich erst ein Mal alles perfekt: Note um Note fügt sich hundertprozentig sauber, beinahe klinisch in das Soundgewand aus flottem Hardrock und hochtrabendem Power Metal. Kein einziger Patzer hat sich in die zehn Stücke geschlichten, Sänger Göran Edman zeigt sich stimmfest und trotzdem variabel, lässt im „November Rain“-quasi-Cover „Mr. Cain“ sogar astreines G’N’R-Feeling aufkommen, die Rhythmusfraktion Johansson/Stadin glänzt mit schüchterner Virtuosität. Richtige Aussetzer gibt es unter den Songs nicht (das leicht alberne „Crusaders“ vielleicht ausgenommen), das Niveau wird trotz vorhandener Abwechselung spielend gehalten – wo also ist das Problem?

Ganz einfach: GEFF sind schlicht zu glatt. Diese Kritik betrifft viel mehr als nur die durchdigitalisierte Produktion des Albums, sondern im Gegenteil den ganzen Geist der Musik an sich. Jede Melodie, jeder Takt hält sich so sehr an die Regeln professionellen Songwriting- Handwerks, dass es wahnsinnig schwer fällt, auch nur eine Sekunde wirklichen Charakter zu extrahieren und das Profil – die Band selbst! – irgendwie zu spüren.

Dass diese Argumentation wackeliger Boden für eine schlechte Bewertung ist, ist klar. Objektiv kann man Jedestedts GEFF kaum einen Vorwurf machen, aber solange sich Musik so anorganisch und kalt anfühlt, gibt es eben auch keine hohe Punktzahl.

Wertung SEHR subjektiv.

30.06.2009

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