Auffällig ist an dem Album schon, daß Garden of Delight stark in elektronische Gefilde vorstoßen, was alles andere als ein Nachteil ist. Das Album klingt in sich geschlossen und auch wenn wir uns schon im fünften Jahr befinden und das Album damit unter einem gewissen Zeitdruck geschaffen wurde, merkt man ihm dies nicht an. Auch die Idee, einen weiblichen Gesangspart mit zu integrieren, gibt einigen Liedern erst das richtige Feeling. Fest steht, daß Garden of Delight mit diesem Album massenkompatibler werden. Ob dies ein Nachteil oder Vorteil ist, mag jeder mit sich selbst ausmachen. Textlich geht es um Visionen, Symbolismen, Erscheinungen, den OTO und die Dämonologie. Letzteres ist nicht mehr so ins Detail ausgefertigt wie auf dem vorigen Album, sondern wird mehr in einem globalen Zusammenhang mit seinen Auswirkungen gesehen. Auch finden Magier wie Levi, Crowley und MacGregor Mathers in den Texten Beachtung. Mein persönlicher Lieblingssong auf dem Album ist „Temple of Wisdom“.
Musikalisch ist er zwar althergebrachter Gothic-Rock, aber von der Umsetzung der Materie ist er meiner Meinung nach sehr gelungen. Zwar setzten sich schon Künstler wie Carl McCoy mit dem „Moonchild“ auseinander, dennoch ist „Temple of Wisdom“ eine eigenständige Ausarbeitung der Moonchild-Materie. Auch positiv anzumerken sei „Black Magic Circle“. Besonders nachdem im Glasnost-Magazin ein gewisser Rodney Orpheus den Ordo Templi Orientis hinstellt, als sei es ein Verein freier Denker, finde ich diesen Song gar nicht so verkehrt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!