Gama Bomb - Speed Between The Lines

Review

Als sich der Thrash Metal Anfang der 2000er neuformierte, waren GAMA BOMB bereits ganz vorne mit dabei. Dank ihres durchgeknallten Images und stilsicherem Songwriting, konnten die Iren ihre Fanbase seitdem beständig erweitern. Am Erfolgsrezept ändert das Quintett auch auf „Speed Between The Lines“, ihrem sechsten Album, nichts.

„Speed Between The Lines“ ist überraschend vielseitig

Das hat die Combo allerdings auch nicht nötig. Im Gegensatz zu manch anderer Crossover-Thrash-Band der x-ten Generation, haben GAMA BOMB nämlich waschechte Hits dabei. So frisst sich das Riffing von „A Hanging“ oder der Single „666teen“ ebenso schnell ins Ohr, wie die Gangshout-Refrains. „Bring Out The Monster“ legt wiederum einen fetten Groove vor, der augenblicklich zum Headbangen anregt. Zudem ist der Band mit „Motorgeist“ eine der coolesten und authentischsten MOTÖRHEAD-Huldigungen seit Lemmys Tod gelungen.

Musikalisch verlässt „Speed Between The Lines“ nie die recht engen Grenzen des Crossover Thrash. Trotzdem präsentieren sich GAMA BOMB als vielseitige Band. Das Songwriting überrascht in steter Regelmäßigkeit mit coolen Breaks. Die Gitarrenriffs wiederum schaffen den Spagat zwischen eingängig und technisch anspruchsvoll. Gleiches gilt für die virtuosen, aber stets geschmackvollen Soli. Lead-Gitarrist Domo Dixon vermeidet seelenloses Shredding, zugunsten von coolen Melodiebögen. Davon könnte sich so mancher Genre-Kollege gerne Mal eine Scheibe abschneiden.

GAMA BOMB haben nichts verlernt

Cool wie eh und je ist auch das Zusammenspiel von Frontmann Philly Byrne und der zweiten Stimme von Bassist Joe McGuigan. Byrne klingt wie eine Mischung aus Joey Belladonna und Mike Muir. Damit sorgt er für einen starken melodischen Einschlag, der GAMA BOMB weiterhin von Konkurrenzbands wie DUST BOLT oder MUNICIPAL WASTE abhebt. McGuigan hingegen sorgt mit seinen aggressiven Shouts für die brutalen Momente des Albums.

Auf GAMA BOMB ist Verlass. Die Iren schwächeln auch nach 16 Jahren Bandgeschichte nicht. „Speed Between The Lines“ ist eine knackige Crossover-Abrissbirne, die zwar kein bisschen innovativ, dafür aber höchst unterhaltsam daherkommt.

18.10.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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