Galaxy Safari - Time For You To Leave

Review

Die Schweden GALAXY SAFARI konnten mit ihrem Debüt-Album “Star On The Masquerade“ erste Achtungserfolge erzielen. Jetzt gilt es zu zeigen, ob sie den hohen Standard, den sie sich selbst vorgegeben haben, auch halten können. Als Beweismittel soll dabei das brandneue Langeisen “Time For You To Leave“ herhalten.

Auf ihm setzt das Quartett wieder genau auf die musikalische Mischung, welche auch den Vorgänger schon zu einem guten Ruf verholfen hat. Die Basis bildet dabei der gute alte Stoner Rock, wie ihn beispielsweise MUSTASCH oder KYUSS zelebrieren. Eingängiges Drumming und staubtrockene Riffs entführen den Hörer ohne Zwischenstopp in den amerikanischen Südwesten. Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern versucht die Combo aber nicht alle Langsamkeitsrekorde zu brechen, sondern zeigt immer wieder auch eine locker-flockig rockende Seite. Vor allem Gitarrist Marcus Strandberg und Drummer Alexander Malmström drücken das Gaspedal mehr als einmal ordentlich durch, so dass der erstaunte Cowboy nur noch den Staub sieht, den die Schweden mit ihrem musikalischen Chevy in der Wüste aufwirbeln. Das dürfte wohl eine kleine Anleihe aus jener Zeit sein, als sich einige Bandmitglieder noch in der Punk-Szene tummelten. Aushängeschild von GALAXY SAFARI ist aber auch auf diesem Silberling wieder Sänger Jesper Nyberg, der dem ganzen eine ungeahnte Wendung gibt. Sein Gesangsstil erinnert eher an den modernen Rock der STONE TEMPLE PILOTS oder QUEENS OF THE STONE AGE. Seine schlechte Laune rotzt er dem Hörer konsequent vor die Füße. Dabei verliert er aber auch nie das Gespür für Melodien, womit er den Songs einen ungeahnten Singalong-Charakter gibt.
Auch beim Songwriting hat sich die Band wieder positiv hervorgetan. Die Songs sind gelungen und abwechslungsreich arrangiert. Obwohl keines der Werke länger ist als vier Minuten hat man immer das Gefühl, das jeder einzelne Track sich Zeit lässt, sich aufbaut, um das zu sagen, was gesagt werden muss. Dabei sind es nicht nur die eingängig-rockigen Passagen, die diese Scheibe so gelungen wirken lassen. Auch die psychedelischen Soli, die nachdenklichen Gitarren-Melodien und die perfekt akzentuierten Vocals tragen ihren Teil zur Wirkung des Gesamtwerkes bei. Und immer wenn das Material dazu neigt, ob seiner Sperrigkeit in die Langeweile abzudriften, haben die Jungs ihm beim Songwriting eine Wendung verpasst, die alles wieder frisch und unverbraucht wirken lässt. Schade nur, dass bei so kurzen Tracks auch die Gesamtspielzeit mit etwas mehr als einer halben Stunde relativ kurz ausfällt. Von kompletten Alben ist man eigentlich etwas anderes gewöhnt und hätte sich vor allem ob der hohen Qualität der Musik auch etwas anderes gewünscht.

Sonst ist aber alles im Lot bei GALAXY SAFARI. Wie schon auf dem Vorgängeralbum ist es die gelungene Mischung, die auch den Charme von “Time For You To Leave“ ausmacht. Die Jungs haben ihren Auftrag also gelungen erfüllt. Wenn auch wenig Weiterentwicklung zu hören ist, bewegen sie sich dennoch auf einem hohen Niveau. Es würde überraschen, wenn die Zukunft nicht noch einige aufsehenerregende Werke aus Nyköping zu uns bringen würde.

11.06.2011
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