Galaxy - On the Shore of Life

Review

Mit der EP „Lost From The Start” haben sich GALAXY bereits 2019 der traditionellen Metal-Gemeinde empfohlen und einen beachtlichen Einstand hingelegt. Zwei Jahre später lassen die Australier nun das Debütalbum „On the Shore of Life“ folgen und verbeugen sich dabei erneut tief vor den Helden der 70er und 80er.

Mit GALAXY durchs Metal-Universum

Als musikalische Vorbilder nennen GALAXY auf ihrer Bandcamp-Seite MERCYFUL FATE, MEGADETH, THIN LIZZY und JUDAS PRIEST; Einflüsse, die tatsächlich durchweg nachvollziehbar sind. So trifft beim schwungvollen „Bright Stars“ melodischer Hard Rock auf treibenden Urzeit-Heavy-Metal und das australische Duo pendelt frohen Mutes zwischen Dublin und Birmingham der späten 70er.

Mit „Valentine“ bewegen sich die Australier im Länderdreieck zwischen England, Irland und Dänemark, während bei „Gemini“ eine leichte 70er-Verkifftheit zur Mitte hin von einer ordentlichen Thrash-Kante aufgebrochen wird. Mit der überwiegend akustischen Ballade „Daughter in the Distance“ wird es dann ziemlich trippy, erst zum Ende hin lassen GALAXY eruptiv die E-Gitarren braten. Da ist wohl auch eine ordentliche Portion LED ZEPPELIN in den Zaubertrank gefallen.

Derweil klingt „Bargaining“ in etwa so, als hätte ein junger Dave Mustaine in den frühen 80ern beim Diamantenkönig und seinen Mannen vorbeigeschaut, um ein paar seiner Signature-Riffs beizusteuern. „Firelight Palaver“ und „We Enter the Door of Death Alone“ lassen abschließend die progressiveren Momente des frühen Heavy Metal Revue passieren lässt, das unnötige A-cappella-Interlude „On the Shore of Life“ dazwischen hätte man sich allerdings sparen können.

Licht und Schatten

Auf rein instrumentaler Seite gibt es an „On the Shore of Life“ wenig auszusetzen, die warme Produktion trägt außerdem zusätzlich zum im besten Sinne anachronistischen Feeling des Albums bei und schickt die Hörerschaft direkt zurück in die späten 70er und frühen 80er. Leider ist gibt es aber nicht nur Licht, sondern auch ein wenig Schatten.

Den wirft bei GALAXY der zeitweise neben der Spur liegende Gesang. Während Phillip T. King das diamantene Falsett erstaunlich gut trifft, gerät er bei langgezogenen Gesangslinien im mittleren bis hohen Bereich manchmal etwas ins Wanken und wirkt, als würde ihm die Puste ausgehen. Beispielhaft sei hier das titelgebende Interlude genannt, bei dem King hörbar an seine Grenzen stößt. Das passiert nicht ständig, aber häufig genug um störend aufzufallen und den guten Gesamteindruck dezent zu schmälern. Das ist umso verwunderlicher, da der Frontmann auf „Lost From The Start“ noch besser bei Stimme zu sein schien.

So ist „On the Shore of Life“ insgesamt zwar ein sehr unterhaltsamer Tripp in die Frühzeit des Heavy Metal und dürfte beim Genre-Publikum problemlos Anklang finden, Abzüge in der B-Note gibt es jedoch für den durchwachsenen Gesang.

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12.11.2021

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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