GALAR, das norwegische Vierer-Gespann, das unlängst zum Trio gesund geschrumpft ist, präsentiert auf seinem Debüt „Skogskvad“ eine recht schwarzmetallische Variante von Heidenstahl vermengt mit einer Prise Folk.
Parallelen zu den alten VINTERSORG sind sicherlich gewollt und drücken dementsprechend gut durch. Stampfend groovige, aber dennoch melodiöse Gitarren à la AMON AMARTH duellieren sich mir Schlagwerk-Gebolze der etwas stumpferen Art. Die Doublebass ist treibend und die liebevoll eingebetteten Triolen sorgen für etwas Abwechslung.
Die Black-Metal-Vocals kreischen den erhabenen VINTERSORG’schen Klargesang allzuoft nieder – die harschen Töne sind einfach zu dominant und teilweise auswechselbar. Doch stets treffen die clean Vocals ins Schwarze. Hierbei fällt aber auf, dass die Band alles Pathetische weiträumig umschifft.
Das etwas gegensätzliche Zusammenspiel aus Up-Tempo-Bebolze und dem gesetzten und fast schon zu langsam vorgetragenem Klargesang ist mir so nicht oft untergekommen – es ist sehr catchy und einprägsam.
Die von der Gitarre getragenen Akustik-Parts sind wie griffige Zäsuren, die einem noch am ehesten am Ohr ziehen. Anleihen der Färinger TÝR sind auszumachen, aber eher marginal. Der stellenweise rumplige Sound ist sehr charakteristisch und markant für die Jungs. Nichtsdestotrotz ist „Skogskvad“ gut produziert, hört sich aber nicht zu geleckt an. Die Ecken und Kanten machen die Platte einfach authentisch.
Schwarzmetallische Schunkel-Einlagen fehlen der Scheibe genauso wenig, wie zum Mitgröhlen sehr geeignete Kehrreime. Insgesamt überraschen GALAR mit Kompositionen, die auch einem Edvard Grieg gut zu Gesicht gestanden hätten. Insbesondere die wunderbaren Klargesänge erinnern an die paganen Meilensteine wie „Ödemarkens Son“ oder auch „Till Fjälls“
Fazit: „Skogskvad“ ist eine durchaus empfehleswerte Platte, die aber anfangs sperrig daher kommt und nicht sofort zündet. Mehrmals antesten und sich Zeit lassen!
Anspieltipp: Hugin Og Munin
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