Galahad - Incredible

Review

Mittelalter, Folk oder Rock? Oder alles zusammen? – Irgendwie verbindet die nach dem Ritter der Tafelrunde benannte Band GALAHAD auf ihrem Album „Incredible“ alle Spielarten miteinander. Da proklamiert die vielköpfige Band im Opener „Here We Are To Folk You“, könnte aber auch durch den Einsatz der Querflöte als Mittelalterband durchgehen. Und die Querflöte rückt die Kompositionen ein Stück weit in Richtung der Rocklegende JETHRO TULL.

Ihr merkt schon: GALAHAD sind vielseitig, lassen sich nicht eindeutig festlegen und umschiffen schwer Verdauliches: Selbst wenn es genannte Querflöte gibt, macht die Band doch einen Bogen um Dudelsäcke oder dergleichen. GALAHAD sind aber auch erfahren: Die Band ist schon seit den Achtzigern aktiv, wurde 2007 als „Beste Folkrockband“ beim Deutschen Rock- und Pop-Preis ausgezeichnet und war – welch Zufall – Supportband von JETHRO TULL.

„Incredible“ bietet nicht weniger als 16 Eigenkompositionen, die vom querflötenlastigen, frechen Opener über Stadionrock ohne Stadion („After Rising Will Be Fall“ würde auch gut als Mitklatschhymne funktionieren), keltische Melodien („Ride To Akkon“) bis hin zu ruhigeren Klängen („Back In My Arms“) reichen. Insgesamt wechseln zupackende und tanzbare Parts auf der einen Seite und mystische und betörende Parts auf der anderen geschickt ab. Ein kleiner Minuspunkt ist, dass es auf „Incredible“ neben einer Reihe gelungener Stücke auch ein paar Songs mit ziemlich uninspirierten Melodien gibt („Next Step“, „Busy Lizzy“), auf die man bei der nicht geringen Gesamtlänge gut hätte verzichten können.

Dennoch: Ob Mittelalter oder Folk, beides in der rockigeren Variante – „Incredible“ dürfte Fans beider Stilrichtungen ansprechen und zufriedenstellen. Abstriche muss man beim nicht immer perfekten Harmoniegesang machen, aber das sollte man unter „Authentizität“ verbuchen. GALAHAD haben auf „Incredible“ jedenfalls alles selbst gemacht, und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

27.01.2014

- Dreaming in Red -

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