Galactic Superlords - Galactic Superlords
Review
Black is my happy colour. Und somit gestalten mir GALACTIC SUPERLORDS den Erstkontakt mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum recht angenehm. In tiefen schwarz, nur mit goldenen Lettern versehen, liegt die Vinyl vor mir, direkt neben meiner Tasse mit schwarzen Kaffee. Eine Ausgangsposition, die durchaus schlechter sein könnte. Während sich besagter Rundling ohne weitere Umwege auf dem Plattenspieler dreht, soll dieser angenehme, erste Eindruck doch tatsächlich bestehen bleiben.
GALACTIC SUPERLORDS: Hat sich gewaschen
Die Band badet sich in einer großen Wanne Heavy Rock Sound und lassen diese mit dreckigen Gitarrenshredding deutlich überschwappen. Weichspülen lassen sich GALACTIC SUPERLORDS allerdings nicht.
Mit einer Doppelspitze am Mikrofon präsentieren die Kölner einen sehr eigenen, vielschichtigen Sound. Der gesangliche Schlagabtausch, ergänzt sich perfekt. Ein Miteinander-verschmelzen, um dann in Kampfhaltung wieder auseinanderzudriften. Sich ganz den 70er Jahren verschrieben, setzen die SUPERLORDS stampfend einen Fuß nach den anderen auf und formen mit dem, für die Ära, typisch psychedelischen Fragmenten ein homogenes Gesamtbild.
Retro Rock mit dem Gefühl fürs Wesentliche
Dabei lässt die Band lieber Spielfreude und Emotionen auf den Hörer los, als sich an aalglatter Perfektion festzukrallen. Nicht jeder Ton sitzt, aber dafür sitzt das Gefühl umso mehr. Für mehr Ecken und Kanten, die von Leadsängerin Katharina mit rauher Stimme in den Vordergrund geröhrt werden. GALACTIC SUPERLORDS greifen mit dem fordernden „Eagle“ und dem treibenden „Streetfighter“ sofort an, umhüllen dich mit feinsten Retro Rock, der dich sofort im Keller nach Schlaghosen und anderen paillettenbesetzten Kleidungsstücken suchen lässt. Erinnern dabei an Bands wie THIN LIZZY, besonders im Song „Kraken“, der durch seine vordergründigen Riffs genau an den richtigen Strängen zieht und mit seiner Kraft bleibende Schäden in den Synapsen hinterlässt. Einen Hauch von bluesiger Note, welcher vehement wie ein melodischer Dunstfilm in der Luft klebt.
Die richtigen Knöpfe gedrückt
Die Plattennadel hebt sich und ich hebe meine Tasse für den letzten Schluck Kaffee. GALACTIC SUPERLORDS hinterlassen mit ihrem Debüt einen bleibenden Eindruck, bleibender als der Tassenabdruck auf meinem Tisch. Das Produkt vollgepackt mit herzhaft-rücksichtslosem 70s-Geballer, mit rauchigen Vocals, aufjaulenden Gitarren und tanzbaren Nummern, ist jedoch keine Platte für jede Situation oder für alltägliche Dauerschleifen, sollte sich aber bei Fans des Genres in der heimischen Plattensammlung sehr wohl fühlen. GALACTIC SUPERLORDS drücken die richtigen Knöpfe und sind folgerichtig auf einem guten Weg unterwegs. Einem Weg, auf dem gerne die Fönfrisur geschüttelt werden darf und im Horizont ein bis zwei Pailletten glitzern.