GAE BOLGA treiben schon eine ganze Weile ihr Unwesen im belgischen Underground. Viel Zählbares ist dabei bislang aber nicht herausgekommen. Die Band führt hier als Grund die vielen Besetzungswechsel an, so dass man erst ein Demo (“The Drink ´till Death”) veröffentlicht hat. Das ist mir zwar nicht bekannt, beinhaltet – laut Band – aber ebenso wie das hier vorliegende “Violent MetalStorm”-Debüt Thrash Metal der alten teutonischen Art.
Thrash Metal ‘der alten Art’ heißt, hier wird an allen Ecken und Enden gerumpelt, was das Zeug hält. Aber das muss ja nichts Schlechtes heißen. KREATOR zu “Endless Pain”-Zeiten oder auch die frühen SODOM (“In The Sign Of Evil”-Phase)sind allgegenwärtig in den Songs der Belgier. Zudem hat Sänger Jonesy ein Faible für DESTRUCTION, was man seinen Vocals deutlich anhört. Die Marschrichtung ist also klar. Große Innovationen hat man als Hörer hier nicht zu erwarten. Stattdessen regiert schneller, schnörkelloser, schön old-schoolig produzierter Thrash Metal, der einem ein ums andere Mal, ob seines Nostalgiefaktors, ein Schmunzeln abverlangt. Nummern wie “ThrashAssassination”, “Mambo Nr. 666” oder “Dr.Oetkah” versprühen zu jeder Sekunde den Charme der alten Schule. Zugeständnisse an die Moderne sucht man auf “Violent MetalStorm” vergebens. Da passt es auch ins Bild, dass die Riffs teilweise irgendwie bekannt anmuten und die Doublebass hier und da mal nicht rund läuft.
GAE BOLGA – übrigens der Name einer mächtigen Harpunenwaffe des der irischen Mythologie entstammenden Helden Cú Chulainn – ist das aber hörbar egal. Sie pfeifen auf Perfektion, bieten stattdessen Authentizität und Spielfreude plus recht schrägem Humor (z.B. das Zombie-Intro bei “Cemetary At Midnight”). Mehr braucht ein gutes Album, das aus einer anderen Zeit zu stammen scheint, nicht. Wer sich Perfektion in Sachen Thrash Metal anhören will, sollte die aktuelle HEATHEN nehmen. Wenn aber an einem Samstagabend die Kollegen mit ein bis drei Kisten Bier vorbei kommen, ist diese Scheibe genau der richtige Soundtrack. Inklusive eines Nostalgiepunkts.
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