G.M.B.C - Complete Omnivore

Review

Good Morning Bleeding City! Wenn die Pariser loslegen, möchten sie wohl am liebsten wieder Sturzbäche von Blut die gepflasterten Gassen herunterlaufen sehen, so wie einst zur Bartholomäusnacht. Ihre Säbel sind aus Stahl, doch sie fuchteln damit so epileptisch umher, dass es unverweigerlich Verletzte geben muss. Oder wie sie es ausdrücken: „So wütend wie ein Einbeiniger, der bei einem Arschtrittwettbewerb mitmacht.“

G.M.B.C haben noch mehr passende Vergleiche parat, wenn es um die Beschreibung ihrer Musik geht. Bei ihnen kollidieren vor allem schweißtreibender Rock’n’Roll mit dem Berserkerwahn von modernem, leicht prog-angehauchten Hardcore und einer Prise Punk. CONVERGE liegen einem da schnell auf den Lippen, auch wenn die Franzosen längst nicht so abartig heavy unterwegs sind, wie die Amis auf ihrem aktuellen Album. Aber was G.M.B.C auf ihrer EP anzünden, fackelt trotzdem ganz ordentlich. „Complete Omnivore“ ist ein Set aus acht Kurzstreckengeschossen mit verheerender Wirkung, Adrenalin-Schrapnells und immer wieder richtig saftigen, eingängigen Parts, die man von anderen Post-Hardcore-Veröffentlichungen in dieser Form nie zu hören bekommt. Blutrünstig metzeln, und dabei trotzdem noch mit groovigen Beat unterwegs sein – so machen’s die Franzosen, und übertreiben es dabei auch nicht mit den Midtempo-Passagen. Größtenteils steht der Fuß auf dem Gaspedal, während die Hände das Lenkrad aus der Verankerung reißen. Als kurzweiliger Appetizer geht „Complete Omnivore“ gut ins Ohr, an den Langzeitqualitäten muss die Band allerdings noch arbeiten – zumindest, wenn man in der gleichen Liga wie ihre persönlichen Helden mitspielen will.

29.10.2012
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