Futurephobia - Highway To The Ruhrzone

Review

FUTUREPHOBIA mögen zwar „Too Bad For Skating“ sein. Ihre neue EP „Highway To The Ruhrzone“ sollte in Zukunft aber für so manche Thrash-Party taugen. Zumindest, wenn man es lieber brachial statt filigran mag.

FUTUREPHOBIA brechen alle Dämme

Mit komplexen Arrangements oder endlosen Soli haben es die Dortmunder nicht so. Stattdessen gibt es zwölf Minuten lang kompromisslos eins auf die Kauleiste. Die MUNICIPAL WASTE-Riffs sind das erste auffällige Merkmal der vier auf der EP enthaltenen Abrissbirnen. Das zweite ist die Stimme von Sänger Daniel Gottschalk. Sein Organ dürfte dem ein oder anderen bekannt vorkommen, der den Thrash-Underground im Auge behält. Gottschalk ist nämlich auch Sänger bei DEVASTRUCTION.

Nach dem Genuss von „Highway To The Ruhrzone“ muss man ihm allerdings attestieren, dass er sich dort augenscheinlich noch zurückhält. Manisches Gekreische, das auch gut als Soundtrack einer Psychiatrie herhalten könnte, bestimmt Tracks wie „Unacceptable Condition“ oder „Ruhrpott, du Hurensohn“.

Keine Gnade auf dem „Highway To The Ruhrzone“

Die humoristische Hommage an die Heimat der vier Jungs markiert den einzigen Punkt der EP, an dem FUTUREPHOBIA zumindest mal für die Strophen den Fuß vom Gaspedal nehmen. Weniger rabiat gehen sie in dem Song deswegen aber nicht zur Sache.

Da kommt es den Jungs zu Gute, dass niemand geringeres als Andy Classen Mix und Mastering übernommen hat. Die Produzentenlegende zimmert dem Quartett einen rotzigen Sound, der perfekt zum Crossover Thrash der vier Jungs passt. Dabei gelingt der Band ein cooler Spagat zwischen Old-School-Attitüde und zeitgemäßem Klangbild.

Ein wahnwitziger Ritt

„To The Dragon We Ride“ proklamieren FUTUREPHOBIA zum Abschluss des Viertrackers. Liebhaberinnen und Liebhaber des schnörkellosen Thrash sollten sich diesem Ritt anschließen, denn er verspricht ein musikalisches Gemetzel. Wollte man der Band etwas ankreiden, dann wäre es wohl die mangelnde Abwechslung. Aber mal im Ernst: Wer will das schon, wenn der Thrash so geil ballert?

29.01.2020

"Irgendeiner wartet immer."

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