Future Is Tomorrow - Fit To Die (Part 1)

Italien ist schienbar eine Brutstätte für progressiven Metal. Egal ob MIND KEY, ELDRITCH oder VISON DIVINE, sie alle haben folgendes gemeinsam: Die Herkunft sowie eine – verhältnismäßig betrachtet – chronische Erfolgslosigkeit, was in manchen Fällen aufgrund der gebotenen Qualität wirklich tragisch ist. Auch FUTURE IS TOMORROW machen einen guten Job und Reihen sich ein Stück weit in diese Tradition ein, auch wenn hier nicht alles Gold ist was glänzt. Sind Nummern wie der Opener „Dead“ oder das Album-Highlight „Save Us, Source Of Mercy“ gelungen und verfügen über interessante Strukturen und Hooklines, so lassen andere wie „Another Soul“ oder „All For You“ eben jene Qualitäten über weite Strecken vermissen. Der Sound ist anständig, könnte gelegentlich aber etwas mehr Druck und Höhen vertragen. Beispielsweise das dynamische und vergleichsweise harte „Awakening The Ghosts“ wirkt als ob die eine oder andere zusätzliche Gitarrenspur oder überraschende Soundeskapade Wunder hätte bewirken können. Das Potential ist bei den meisten Songs zweifelsfrei vorhanden. Die sporadisch eingestreuten pastoralen Gesänge in lateinischer Sprache geben den Songs eine zusätzliche Dimension. Die Keyboardssounds hingegen sind wenig abwechslungsreich und wirken zuweilen leicht verstaubt, passen aber dennoch gut zum Songmaterial. Alles in allem sind hier wirkliche Überraschungen rar gestreut. Textlich wird eine Konzeptlinie um einen Toten, der Zeuge bei seiner eigenen Beerdigung ist, erzählt, was irgendwie auch wenig spannend anmutet bzw. schon recht ausgelutscht und abgegriffen erscheint.

Ein häufiger Kritikpunkt gerade bei südeuropäischen Bands ist immer der Sänger, der aber im Falle von FUTURE IS TOMORROW in Person von Max recht aktentfrei und facettenreich agiert. Freunde progressiver Klänge sollten aber allemal ein Ohr riskieren – FUTURE IS TOMORROW sind jedoch definitiv zu gut, um völlig ignoriert zu werden. Also: Antesten!