Futile - The Argonaut

Review

Ohne diese Rezension wären mit FUTILE wohl auf ewig fremd geblieben. Der einfache Grund ist, Alternative/Prog. Metal gehört ganz einfach nicht in mein Jagdrevier und ist nur bedingt reizvoll, was meinen Geschmack betrifft, aber über „The Argonaut“ habe ich mich ernsthaft gefreut.

Die Südpfälzer schaffen es auf zwei Arten einen Reiz auf mich auszuüben: Zum Einen ist die Musik des Quartetts stimmungsvoll, geht gut ins Ohr und hat auch die nötige Abwechslung, um nicht langweilig zu werden, zum Anderen haben sie mich daran erinnert, meine TOOL-Platten endlich mal wieder aus dem Schrank zu holen und genau das ist auch ihre größte Schwäche. Wie scheinbar bereits auf ihrer letzten Veröffentlichung schaffen sie es nicht, sich von ihrem großen Vorbild zu lösen und allzu oft wirkt es, als würden FUTILE schlicht kopieren.

Im Grunde wäre das ja eine Berechtigung, auszuticken und hier von einer blöden, uninspirierten Kopie einer großartigen Band zu sprechen, wie es sie in anderen Bereichen des Rock/Metals leider viel zu häufig gibt. Aber nein! So leicht mache ich es mir mit „The Argonaut“ nicht. Denn trotz aller Ähnlichkeiten zum großen Idol gibt es doch einige sehr ansprechende Eigenheiten. So sind die Südpfälzer um einiges melodischer als TOOL und schaffen es so, etwas Abwechslung einzubringen. Generell sind es die Saiteninstrumente, auf denen der Fokus liegt und welche durch ihre Vertracktheit und Komplexität für die nötige Spannung sorgen und beweisen, dass man es mit sehr versierten Musikern zu tun hat. Denn trotz all der Technik, kommt die Atmosphäre nicht zu kurz, die ebenfalls stark an TOOL erinnert, leicht verquer und stark an der eigenen Psyche nagend. Das Drumming dient lediglich als Rhythmusfaktor im Hintergrund, aber das ist nicht weiter schlimm. Etwas störend dagegen ist, dass mir in Sachen Gesang etwas mehr Variation durchaus gefallen hätte- auch wenn hier ausdrucksstarke und gefühlsintensive clean Vocals zum Einsatz kommen.

Insgesamt ist es den Jungs gelungen mich in ihren Bann zu ziehen, auch wenn ich immer noch erst die TOOL-Platten auflegen würde, FUTILE rotieren sicher noch das ein oder andere Mal in meinem Player. Also wer eine Alternative, die noch ein angemessenes Maß an Eigenständigkeit mitbringt, zu den amerikanischen Psychorockern sucht, kann hier nicht viel falsch machen.

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16.12.2008

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