Die EP „Fractured Divine“ ist die vierte Veröffentlichung der Karlsruher FUTILE. Stilistisch sind sie in den Fahrwassern von KARNIVOOL, CALIGULA’S HORSE und Konsorten zu verorten, ohne jedoch deren Klasse zu erreichen.
Das große Problem von „Fractured Divine“ ist die Produktion. So ist die Lead-Gitarre viel zu laut, sodass dem Hörer gegen Ende von „The Lies We Prefer“ die Ohren bluten dürften, während der Rest der Instrumente – allen voran die Drums – extrem dumpf abgemischt sind. Generell hat der Sound teilweise Demo-Qualität, selten hat man das Gefühl, dass die Instrumente sonderlich gut aufeinander abgestimmt sind. Dadurch wirken die Songs wie frühe Rehearsal Tracks oder wie die ersten Gehversuche mit Cubase, worunter die Musik wirklich massivst leidet. Laut Presseinfo haben FUTILE ihren Sound von keinem geringeren als Aaron Harris (u. a. ex-ISIS) abmischen lassen. Wenn das stimmt, hat er sich hier nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ich hätte mir zudem eine etwas emotionalere Performance von Sänger Oliver Reinecke gewünscht. Die Shouts, die sich positiv vom Rest seiner Darbietung abheben, ereignen sich viel zu unregelmäßig und sind daher kaum der Rede wert. Und gerade ab der zweiten Hälfte der Platte lässt sein gesanglicher Enthusiasmus merklich nach. Andererseits sind seine Gesangsmelodien auch nicht gerade packend, richtig erhebende oder überraschende Momente ereignen sich kaum. Sein Gesang wirkt teilweise einfach viel zu hausbacken.
Immerhin kann die saubere Spielweise der Instrumentalfraktion hinreichend überzeugen, auch wenn hier fernab progressiver Gimmicks, die mir etwas zu sehr in der Luft hängen, wenig Aufregendes geboten wird. Der Rest ist aber weitestgehend in sich stimmig, man merkt der Band durchaus ihre Erfahrung an. So retten sich FUTILE zumindest ins Mittelfeld. Ist halt schade, dass „Fractured Divine“ so mies produziert ist. Naja, beim nächsten Mal…
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