Kein Cover

Furze - Baphomet Wade

Review

Es ist ja schon ein bisschen zum Verzweifeln, wie oft es ausreicht, aus der Not des minimalen songschreiberischen Könnens eine Tugend zu machen und möglichst wild mit Ideen um sich zu schmeißen, um sich so das Siegel „Experimental“ aufs Cover pappen zu können. Das norwegische Ein-Mann-Projekt FURZE ist nun schon seit den Neunzigern mit seinem „Experimental“ Black Metal unterwegs und hat auch schon das eine oder andere Mal in seiner Karriere gezeigt, dass der Kopf dahinter ein bisschen was von Musik versteht. Diese lichten Momente sind bei FURZE nur leider die Ausnahme von der Regel, und so ist auch Album numero sechs, „Baphomet Wade“, eher Krach als irgendwas anderes.

Und ja, irgendwo hat es schon etwas, wenn der FURZE-Alleinunterhalter munter die schiefe Leadgitarre drischt, wobei keine Rhythmusgitarre vorhanden ist und dieses seltsame Gequietsche dabei zum Hauptbestandteil der Musik wird. Man möchte fast sagen, dass das cool ist – zumindest Onkel Fenriz hätte bestimmt seinen Spaß an dem Zeug. Trotzdem bleibt das Problem, dass es auf „Baphomet Wade“ nur wenige Spannungsbögen, wenige zwingende Ideen und wenige Aha-Momente zu hören gibt. Klar, hier und da groovt und rockt es ganz gut – aber im Großen und Ganzen ist „Baphomet Wade“ so abgedreht und „experimentell“, dass kaum etwas hängen bleibt. Aber bei FURZE gibt es wohl eh nur Plus und Minus – man liebt es oder man hasst es.

23.11.2015

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