Fury In The Slaughterhouse - Don't Look Back

Review

Das vorerst letzte, was wir von FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE hören werden, heißt „Don’t Look Back“. Einen wehmütiger Blick zurück in bessere Tage, den würde FITS wohl niemand verdenken. Klasse Songs wie “Radio Orchid“ und “Every Generation Got Its Own Disease“ oder auch “When I’m Dead And Gone“ sind vermutlich jedem ein Bedriff und haben zu dem guten Ruf der Hannoveraner beigetragen, die eigentlich nichts als eine Rockband sein wollten. Weil ihnen der musikalische Sondermüll der NDW auf den Docht ging.

Leider ist das mit der Rockband auf “Don’t Look Back“ nicht so richtig zu spüren. Eine handvoll Songs, die das Prädikat “Rock“ verdienen, ist wirklich nicht viel. Klar, dass man nach 20 Jahren nicht mehr das Zeug aus den Anfangstagen spielen mag, aber ganz so ruhig und balladenlastig hätte das Abschiedsalbum ja nicht ausfallen müssen.

Wahrscheinlich sind sie reifer geworden, die FURYs. Deswegen haben sie Wert auf tolle Arrangements, bis ins Detail ausgearbeitete Gitarrenparts, perfekten Sound und eine warme, fette Produktion gelegt. Der Mix ist ebenfalls einwandfrei, alle Instrumente sind -einschließlich Bass- zu hören; sowas macht Spaß.

Dass die Platte trotzdem nicht so richtig zündet liegt daran, dass sie zu viele zu ruhige Stücke enthält. So vermittelt dieses retrospektive Album ein völlig anderes Bild als das, mit dem diese Band in den 1990er Jahren die größten Hallen ausverkauft hat. Am besten gefallen mir – Rockband hin oder her – die beiden Akustikaufnahmen von “Redemption Song“ und da als Rausschmeißer postierte “Time To Wonder“.

Zum Album, dessen Spielzeit von über einer Stunde übrigens echt stark ist, gibt es eine DVD mit oberstarken 128 Minuten Spielzeit, auf der alle 24 Musikvideos von FITS enthalten sind. Ein sehr ansprechend und übersichtlich gestaltetes Menü und ein Einführungsfilm zeigen, dass auch hier Wert auf Vollkommenheit gelegt wurde. Im Gegensatz zu anderen lieblos hingeschusterten DVDs ist die dahinter steckende Arbeit erkennbar- super! Interviewpassagen, Livevideos (mit exzellentem Ton) und vor der Kamera gespielte Songs werden abwechselnd gezeigt und lassen keine Langeweile aufkommen.

Alte Fans und Sammler werden hier ohnehin zuschlagen; ich persönlich lege mehr Wert auf von der Musik transportiertes Gefühl als deren perfekte Umsetzung und rate daher, vor dem Erwerb von „Don’t Look Back“ rein infohalber mal die Alben “Mono“ und “Nowhere… Fast!“ anzuhören. Da ist nämlich mehr Rock drauf.

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31.03.2008

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