Funest - Desecrating Obscurity
Review
Dieser Sound – unverkennbar! FUNEST kommen aus Italien, das hört man aber nicht. Sie klingen, als hätten sie jahrelang in Schweden Elche umgekippt, um den dortigen Death Metal zu verstehen. Hat gut funktioniert, denn „Desecrating Obscurity“ stellt so manches Album, das tatsächlich aus Skandinavien kommt, in den Schatten einer moosbedeckten Gruft. Genau die haben FUNEST mit ihrem Debüt auf einem vernebelten Friedhof errichtet, um im staubigen Inneren bis zur verwesten Unkenntlichkeit unverfälschten Death Metal der alten Schule zu zocken. Ein paar Fakten: Die Gründung erfolgte 2012 und im letzten Jahr erschien ein selbstbetiteltes Demo, auf dem lediglich Songs zu hören sind, die auch auf „Desecrating Obscurity“ platziert wurden.
Musik in der Machart früherer GRAVE, DISMEMBER, NIHILIST und AUTOPSY hat heute manchmal das Problem, nach hinten raus etwas eintönig zu sein. Diesem Schönheitsfehler unterliegt, beurteilt man die Gesamtlaufzeit, auch „Desecrating Obscurity“. Das soll aber auch schon alles in Sachen Kritik sein, denn die Gitarrenarbeit ist immens stark und wird hier und da von feinen Ideen flankiert.
So wird die Saitenmalträtierung in „Darkened Genesis“ erst tief angestimmt, um kurz darauf unter dem feurigen „Tack Tack Tack“ schnellerer Drums etwas anders intoniert loszupreschen. Trotz aller Sensenmann-Mentalität verdeutlicht „The Stench Of Blessing“ den eufonischen Charakter der erstklassig fließenden Riffs eindrucksvoll. „Marching On Dead Angels“ fällt instrumental etwas aus dem Rahmen und versprüht Black-Metal-Flair, den ich gern noch öfter gehört hätte. Geschwindigkeitswechsel können FUNEST auch, wie die Slowtempo-Passage in „Catacomb Torture“ beweist, bei der die Vocals tatsächlich aus einer Grabkammer zu hallen scheinen. Das Interludium an siebter Position beschwört eine passende Grusel-Atmosphäre. Das klingt alles ziemlich gut, und genauso klingt es dann auch buchstäblich auf einem bemerkenswerten Erstling, der von einem stark gezeichneten Cover-Artwork von Cesar Valladares abgerundet wird.
Funest - Desecrating Obscurity
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Old School Death Metal |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 39:56 |
Release | |
Label | Memento Mori |
Trackliste | 01. Intro – Desecrating Obscurity 02. Buried And Forsaken 03. Obsession For Desecration 04. Darkened Genesis 05. Fornicate The Deceased 06. Catacomb Torture (Mutilator From The Grave) 07. Interludium – Butchering The Prophet Of God 08. Marching On Dead Angels 09. Blessed Shepherd Of Decline 10. The Stench Of Blessing 11. Ascension In Desolation 12. Deranged Baptism |