FULCI haben sich nach der Horrorfilmlegende Lucio Fulci benannt, der in den 1970er und 1980er Jahren durch seine Zombiefilme Kultstatus erlangte. Der Name ist Programm – die Italiener spielen Slam Death Metal bzw. Brutal Death Metal der CANNIBAL CORPSE- und ABORTED-Schule. Nur ein Jahr nach ihrem letzten Studioalbum „The Morrisound Session“ kehren FULCI mit ihrem fünften Langspieler „Duck Face Killings“ zurück.
In der Kürze liegt die FULCI-Würze?
Wobei „Langspieler“ eine Übertreibung ist, da „Duck Face Killings“ mit 32 Minuten Spielzeit eher kurz ausfällt. „Kurzweilig“ sind auch die Songs auf dem neuen Album: Mit den nicht einmal drei Minuten langen Tracks sorgen FULCI kaum für Aufsehen.
Was das Quintett auf „Duck Face Killings“ präsentiert, hat alles Herz und Verstand und die Italiener verstehen ihr Handwerk sehr gut. Doch schon der Opener „Vile Butchery“ rumpelt im Midtempo durch die Gehörgänge und ist ohne Wiedererkennungswert. Dass nach so einer „ruhigen“ Nummer das Synthie-Stück „A Blade In The Dark“ direkt nachgeschoben wird, ist unnötig. Auch Songs wie „Fucked With A Broken Bottle“ und „Stabbed, Gutted And Loved” klingen dem Namen nach aufregend, sorgen aber für wenig Spannung.
Kein Schritt nach vorn bei FULCI
Mit „Duck Face Killings“ legen FULCI trotzdem kein schlechtes Album vor. Die Italiener betreiben hier Death Metal auf hohem Niveau und lassen weiterhin andere Bands des Genres alt aussehen. Im Vergleich zu dem an einem Nachmittag eingespielten Vorgänger „The Morrisound Session“ und „Exhumed Information“ (2021) wirken FULCI auf „Duck Face Killings“ aber uninspiriert und lustlos. Dennoch kommen Fans des härteren Todesbleis auf ihre Kosten und wer mit den Italienern noch nicht vertraut ist, findet hier ein würdiges Einstiegsalbum vor. Doch wie schon der kulturelle Nachlass der Duck Faces hinterlässt auch „Duck Face Killings“ keine bleibenden Spuren.
Schön fett und mit ordentlich Groove, so muss das. Und wenn die Jungs direkt auf den Punkt kommen, dann sind es eben keine drei Minuten. Lieber kurz und knackig, deshalb saubere 8 Points.
Fand die Band und speziell den direkten Vorgänger eig immer eher kagge, hab aber dennoch deren Ästhetik und Konzept irgendwie immer iwie cool und stimmig gefunden. Fehlende Überzeugung oder zu wenig Herzblut konnte man der Band nie attestieren. Finde die vorliegende Platte profitiert enorm davon, dass endlich ein echter Drummer an Bord ist. Der slammig ausgearbeitete DM, der heuer auch mit ner gehörigen Brise Madball-Death Metal abgeschmeckt ist, weiß definitiv zu überzeugen und besticht mit einem wunderbaren Groove und jeder Menge old-school Charme. Wieso man kurze Spielzeiten kritisiert, bleibt mir ohnehin ein Rätsel… Die „Reign in Blood“ hat nicht mal 30 min und ist perfekt so, wie sie ist. Manche Genres, so wie hier, brauchen einfach keine aufgeblähten Spielzeiten. Wer 50+ Minuten wünscht, möge in sich bei den Massen an BM-Müll bedienen. Hier wird Holz halt gehackt und nicht mit dem Buttermesser langsam abgetragen.
Gute Platte. Rap (!?) in „Knife“ und Saxophon im Outro zunächst unerwartet, aber fügen sich irgendwie gut ein.