Fuck Your Shadow From Behind - Freigeist

Review

Wer das Summer Breeze im Jahr 2008 besucht hat, dem wird der recht einprägsame Name dieser noch jungen Kombo sicherlich bekannt vorkommen. FUCK YOUR SHADOW FROM BEHIND war nämlich seinerzeit die Band, die den seit 2007 stattfindenden Newcomer-Contest gewinnen konnte und somit die Mainstage am Donnerstagmittag eröffnen durfte. Mittlerweile sind die Würzburger bei Bastardized Recordings untergekommen und veröffentlichen mit “Freigeist“ ihr erstes Langeisen, welches sich wohlgemerkt textlich vollständig im deutschsprachigen Rahmen bewegt. Wer hier dennoch an herkömmliche Deathcore-Stangenware denkt, dem nehmen die ersten Töne schnell den Wind aus den Segeln, denn im Kern hat Musik der Bayern nicht mal viel mit genanntem Genre zu tun.

Das Eingangsstück “Das Erlöschen der Qual (Pt.I)“ gewittert herrlich erfrischend aus den Boxen, zeigt wenig von ernüchternder Stampfpart-folgt-auf-Gewalt-Struktur, sondern tönt überraschend todesmetallisch aus den Boxen. Die zweistimmigen Vocals lassen hinter dem Ganzen zwar immer noch einen gewissen Metalcore-Querschnitt vermuten, doch besonders die instrumentale Herangehensweise spricht dahingehend eine ganz andere Sprache. Die gewaltige Dynamik und auch zum Teil die einprägsame Melodieführung erinnern ein wenig an THE BLACK DAHLIA MURDER, wobei sich auf “Freigeist“ die brutal schnellen und melodiös eingängigen Parts klarer voneinander trennen lassen.

Nichtsdestotrotz schafft der Sechser interessante Übergänge, die auch vor Blicken jenseits des Tellerrandes nicht zurückschrecken und somit auch unkonventionelle Elemente mit einfließen lassen. Die gesamte Platte kommt weitgehend aus einem Guss daher – soll heißen, keines der Stücke hebt sich besonders ab, allerdings fällt auch nichts negativ aus der Reihe. Da FUCK YOUR SHADOW FROM BEHIND ganz offensichtlich auch mit einem gewissen technischen Anspruch an ihre Musik gehen, gibt es auf “Freigeist“ auch viele Passagen zu entdecken, die erst nach mehreren Durchläufen ihren Weg ins Ohr des Hörers finden. Demzufolge ist eine lange Haltbarkeit garantiert. Auch wenn, insbesondere in punkto Kracher und Höhepunkte, noch nicht alles perfekt ist, so ist dieses Album durchaus ein Hinhörer geworden, das vor allen jenen gefallen könnte, die von der neuen THE BLACK DAHLIA MURDER-Platte enttäuscht waren.

17.02.2010
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