Der Veröffentlichungsrhythmus von FUBAR ist nicht gerade ein sonderlich konsistenter. Der Full-Length-Vorgänger „Lead Us To War“ hat fast acht Jahre auf sich warten lassen. Immerhin hat es nun zum neuen Album „Weltschmerz“ nicht mehr ganz so lange gedauert. Fünf Jahre mussten Fans auf das dritte Album der Niederländer warten. Untätig war das Grindcore-Kommando in der Zeit natürlich nicht, was die rege Beteiligung der Band an Split-Veröffentlichungen belegt. Die Frage lautet natürlich, ob sich das Warten auf das neue Album „Weltschmerz“ gelohnt hat.
Die Antwort darauf dürfte Fans von Band und Genre eher enttäuschen. Denn zwar halten sich FUBAR nach wie vor kurz und bündig, liefern mit 14 Songs in 31 Minuten dennoch überdurchschnittlich lange Songs ab, zumindest gemessen an „Lead Us To War“. Das zeigt sich leider im Songwriting. Viele Songs verlieren sich in melodiös-punkiger Beliebiebigkeit. Man glaubt kaum, dass „mäandrieren“ und „Grindcore“ sinnvoll in einem Satz zusammen verwendet werden können, aber FUBAR machen es möglich.
Die Niederländer hauen zwar immer wieder überzeugend und abwechslungsreich auf die Kacke, vor allem im hervorragenden Einminüter „Storm“. Doch nicht selten hat man das Gefühl, dass sich Ideen innerhalb des Albums wiederholen oder einfach nicht knackig genug präsentiert werden. Die Gitarren kommen gelegentlich sogar richtig uninspiriert herüber, etwa bei „Light“, bei dem die trägen 4/4-Riffs und die flotte Rhythmik einfach nur nebeneinander her existieren.
Dazu kommt ein Sound, der ohnehin nicht sonderlich ansprechend ist. Roh ist er, aber nicht wirklich gut produziert, was sich vor allem dann äußert, wenn FUBAR richtig loslegen, etwa in „Forsaken“. Dann quillt nur noch ein lärmender Brei aus den Boxen. Die Riffs, das was den Vorgänger ausgemacht haben, haben weder Kontur noch Kante.
FUBAR ziehen ihre Songs unnötig in die Länge
Richtig schade, dass FUBAR so sehr nachgelassen haben. Aber die wenigsten Tracks haben die Intensität, die sie bräuchten. „Weltschmerz“ funktioniert dabei in den kürzeren Tracks am besten, vor allem im bereits erwähnten „Storm“ sowie „Repent“ und „Tombs“, vor allem weil sie richtig reinhauen und schnell auf den Punkt kommen. Doch der Rest der Songs geizt mit raffinierten Ideen, was angesichts von Songlängen von bis zu knapp dreieinhalb Minuten gravierend ins Gewicht fällt. Dazu kommt eine unangenehm zu hörende Produktion, die das Potential der Platte ebenfalls abschwächt. Somit hinken FUBAR qualitativ hinter der Konkurrenz her.
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