Die Musikkritiker lieben Kyuss. Die breite Masse liebt Monster Magnet. Doch wer liebt Fu Manchu? Retro-Fans? Skater? Biker? Hippies? Kiffer? Eigentlich alle. Denn Fu Manchu sind eine der ehrlichsten Rockbands auf dem Planeten und daher prädestiniert zum ‚lieb haben‘. Ganz wie Manowar halten sie felsenfest an ihrer musikalischen Urformel fest, was im Falle Fu Manchu heißt, lässig-rockende Sabbath-Riffs durch die Fuzz-Verzerrung zu jagen und sich beständig wie ein 8-Zylinder-Motor durch die Songs zu grooven. Im Gegensatz zu der Masse an Sludge/Stoner-Rock-Bands bleiben bei Fu Manchu psychedelische Anflüge zumeist aus. Stattdessen widmet man sich textlich den weltlichen Dingen wie z.B. übergroßen Automobilen und endlosen Highways. Und als das gepaart mit dem ewig-sonnigen Kalifornien-Vibe, der Coolness der frühen Siebziger und der stimmlichen Neutralität von Sänger Scott Hill. Der Mann beeindruckt, indem er weder einen Hauch von Melodie von sich gibt, noch irgendwie aggressiv oder gar ernst rüberkommt. Scott Hill halt. Fu Manchu halt. Und was an alledem sollte auf einem Fu-Manchu-Live-Album anders sein? Nichts halt. Man hat sich Zeit gelassen und fast eine Dekade nach dem Debüt „No One Rides For Free“ erst zur konservierten Live-Atmosphäre gegriffen. Gut so, denn so konnten sie aus dem unermesslichen Fundus an Stoner-Hits und aktuellem Material (beides rockt im gleichen Maße) schöpfen, was sie auf dieser Doppel-CD auch hinreichend getan haben. Zudem ist der Livesound gut eingefangen: roh, matschig und auf einem breiten Bassfundament platziert… Fu Manchu halt. Und bevor ich hier noch weiter darüber schwadroniere, warum man Fu Manchu lieb haben darf/soll/muss, empfehle ich einfach mal einen Besuch eines ihrer Konzerte. Dann erklärt sich das alles ganz von selbst.
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