Frozen Plasma - Emphasize EP

Review

Ein offensichtlicher Unterschied zu NAMNAMBULU ist die erfreuliche Tatsache, dass sich die Veröffentlichungs-Frequenz bei FROZEN PLASMA deutlich erhöht hat. Nach „Hypocrite“, dem Album „Artificial“, der „Irony“-EP und der aktuellen EP „Emphasize“ können FROZEN PLASMA bereits jetzt auf fast genau so viele Releases verweisen wie NAMNAMBULU. Noch fällt der Namen der Vorgängerband regelmäßig, doch auch das wird in der nächsten Zeit nachlassen, denn FROZEN PLASMA sind auf dem besten Weg sich einen eigenständigen Status in der Elektroszene zu erarbeiten.
FROZEN PLASMA zelebrieren auch auf ihrer neuen EP wieder Elektro fernab härterer Pfade und alle „wirklich“ harten Jungs mit Krampf im Zeige- und kleinen Finger sollten daher am besten gleich wieder weiterklicken. So … wer jetzt noch da ist, dürfte sich freuen zu erfahren, dass auch auf „Emphasize“ wieder zahlreiche Sahnestückchen aus der Feder von Vasi Vallis zu finden sind. Fünf neue Songs bietet die EP, von denen ich vor allem dreien das Prädikat „besonders wertvoll“ verleihen würde. Über den Opener „King of pain“ lässt sich eigentlich nicht mehr sagen, als dass sich hier die wunderbaren Vocals von Felix Marc und die aussergewöhnlichen Songwriter-Fähigkeiten von Vasi Vallis zu einem quasi perfekten Frozen Plasma-Song vereinen. Ähnliches, nur ganz leicht abgeschwächt, gilt auch für „Lift the veil“ und das entspannte „Vanishing star“. Drei wirklich traumhafte Songs, die nahtlos an die Qualität des Albums anknüpfen. Die beiden weiteren neuen Songs sind dann ein wenig experimenteller, vor allem das sperrige „Warmongers“ ist gewöhnungsbedürftig und gleichzeitig der Beweis, dass auch FROZEN PLASMA nicht immer gleich klingen (wollen). Sehr grenzwertig dann in meinen Ohren die Coverversion des PSB-Klassikers „I Get Excited“ – hier weiß ich ehrlich gesagt nicht, was die Jungs geritten hat, denn schon das Original ist nicht wirklich ein Brüller und auch diese Coverversion ist der meiner Meinung nach bisher schlechteste Song des Duos.
Abgerundet wird die EP durch fünf Remixe – vier davon von „A generation of the lost“ und in ihrer Qualität sehr unterschiedlich. Hörenswert sind vor allem die Remixe von LES ANGES DE LA NUIT und NEUROPA, etwas enttäuschend leider die abschließende Neuinterpretation von „Hypocrite“ von DIORAMA-Mastermind Torben Wendt.
So überwiegt unter dem Strich ein positiver Eindruck der EP, wenn sie auch den ein oder anderen schwächeren Moment offenbart. Hoffentlich dauert es bis zum zweiten Album nicht so lange wie bei NAMNAMBULU … dieses ist nämlich nie erschienen.

21.10.2006
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