„Heimatlos“ ist ein schwieriges Album. FROZEN MEMORY bieten dem Zuhörer hier eine Menge Angriffsfläche. Die Musik ist sehr ruhig und dabei so übermäßig poppig geraten, dass man geneigt ist, das Album rasch in die Schlagerecke zu stecken und damit als Metal-Fan endgültig abzuhaken. Achtet man jedoch auf die deutschsprachigen Texte, offenbart sich ein Tiefgang und eine emotionale Dichte, die man im Dunstkreis von Ralph Siegel und Konsorten niemals finden würde.
Vor allem ist dieses Album aber gnadenlos ehrlich. Die Band steht hunderprozentig hinter dem, was sie da tut, und biedert sich nicht an. Das macht den Sound natürlich nicht metallischer und tröstet auch kaum über die blassen Langweiler-Passagen hinweg, die immerhin rund die Hälfte der Spielzeit ausmachen. Trotzdem muss man diese Band ernst nehmen und respektieren.
Am Gesangsstil von Katrin Fuchs werden sich die Geister scheiden. Grundsätzlich besitzt die Dame eine angenehme Stimme, an der sie in technischer Hinsicht noch ein wenig feilen sollte, stilistisch verzichtet der Klargesang jedoch komplett auf ein rockiges Flair. Statt Kraft gibt es hier eine Menge Verträumtheit und Gefühl.
Das Songmaterial stellt Gesang und Piano-Klänge in den Mittelpunkt, eine etwas stärkere Betonung der Gitarrenparts hätte dem Ganzen sicherlich gut getan. So bleibt es jedoch bei einigen guten Ansätzen, die am Ende jedoch nicht so recht überzeugen können. Mit dem dreteiligen „Heimatlos“ geht es sehr ordentlich los, danach wird das Ganze aber zunehmend langweilig und vorhersehbar. Der Versuch, mit „Flammenwelt“ eine etwas härtere Schiene zu fahren, muss schließlich als gescheitertes Experiment betrachtet werden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!