Frozen Land - Out Of The Dark

Review

Auch wenn es der Titel zuerst vermuten lässt, wir befinden uns nicht bei FALCO, sondern bei FROZEN LAND. Die sind nämlich zurück aus der Dunkelheit, oder eher aus dem Lockdown? Jedenfalls haben sie ihr zweites Studioalbum im Gepäck, und das hat es in sich.

FROZEN LAND feiern die Neunziger

Auf den ersten Blick kommt “Out Of The Dark“ als solide Power Metal Scheibe mit 9 Songs daher. FROZEN LAND wollen mit diesem Album dem Power Metal der Neunziger huldigen. Damit haben sie einen Volltreffer gelandet, hört sich doch das Album an wie ein Gemisch aus den jungen STRATOVARIUS, HELLOWEEN, den frühen AVANTASIA und den frühen RHAPSODY. Gerade ein Song wie “King’s A Bitch“ klingt, als gehöre er auf die “Dawn Of Victory“ von RHAPSODY. “White Lightning“ schreit geradezu nach Michael Kiske und Tobias Sammet in den Hauptrollen, während “The Prophecy“ sich sehr gut auf der “Infinite“ von STRATOVARIUS gemacht hätte. In dieser Richtung also alles richtig gemacht.

Was dabei aber leider ein bisschen auf der Strecke bleibt, ist die eigene Note und die Originalität. Die Songs sind alle hervorragend eingespielt und produziert, und das Album hört sich bis zu einem gewissen Punkt wie aus einem Guss. Aber außer permanent Vergleiche zu anderen Bands zu ziehen, bleibt erst einmal nicht viel FROZEN LAND im Ohr hängen.

Einmal Duracell für alle, bitte!

Dazu kommt, dass es eigentlich nur sieben ordentliche Neunziger Jahre Power Metal Songs sind. Die restlichen zwei sind ein sagen wir… interessantes Experiment? Oder sagen wir, ein Unfall? Jedenfalls sollten sie mit einer ordentlichen Portion Humor und Augenzwinkern gehört und verstanden werden, denn “The Slayer“ und “Señorita“ sind irgendwo komplett falsch abgebogen und wirken, als wollten FROZEN LAND nächstes Jahr für Finnland zum ESC fahren. Mit einem gerüttelt Maß mit Metal gemixtem Eurotrash im Gepäck. Das Ergebnis klingt ein bisschen wie ELECTRIC CALLBOY meets BEAST IN BLACK meets alles, was so an schlechtem Eurodance Jahr für Jahr, mit Vorliebe aus Osteuropa, zum ESC geschickt wird. Und dieser Mix dann auf LSD. Duracell – Karnickel für die Ohren sozusagen. Muss man mögen.

“Out Of The Dark“ macht Spaß. Das kann unbestreitbar gesagt werden. Dennoch würde man sich als Zuhörer mehr FROZEN LAND – DNA wünschen.

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02.07.2023

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