Der Winter naht, das Jahr neigt sich dem Ende und vereinzelt fällt bereits sogar der erste Schnee. Doch bevor ihr euch der weihnachtlichen Idylle gänzlich hingebt, wollen FROZEN LAND mit ihrem Debüt und arktischem Power Metal den besinnlichen Jahresausklang noch einmal ein bisschen stören. Ob ihr euch mit „Frozen Land“ selber ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machen könnt oder ihr die Platte dann doch lieber der ungeliebten Schwiegermutter unter den Baum legen solltet, erfahrt ihr hier!
FROZEN LAND – Power Metal aus dem Lehrbuch
Nein, das Rad erfinden FROZEN LAND auf ihrem Debüt nicht neu, jedoch ist das in einem Genre wie dem Power Metal inzwischen ohnehin fast unmöglich – und absolut verzeihbar! Denn die fünf Finnen sorgen mit schnell-melodischen Riffs, donnerndem Doublebass und facettenreichem Gesang für einen authentischen Trip zurück zu den Anfängen des Genres: episch wie RHAPSODY, eingängig wie HAMMERFALL und zielstrebig wie GAMMA RAY.
Und dennoch: Die Newcomer kupfern nicht einfach nur ab, sondern bemühen sich stets darum, jedem Song eine ganz eigene Note zu verleihen. So punktet der Opener „Loser’s Game“ mit seinem prägnanten Chorus, auf dem Frontmann Tony Meloni eindrucksvoll den Umfang seiner Stimme unter Beweis stellt. „Delusions of Grandeur“ besticht mit seinem unverkennbaren Ohrwurm-Potential, während „The Fall“ balladeske Elemente einfließen lässt. Die erste Hälfte des Albums überzeugt zwar weitestgehend, um mit den zahlreichen Genregrößen mithalten zu können, fehlt aber noch ein gutes Stück.
Trotzdem hinterlässt „Frozen Land“ auch insgesamt einen guten Gesamteindruck, denn das Album hat so gut wie keine Schwächen – dafür aber auch kaum wirkliche Höhen. Alles in allem liefern die Finnen ein insgesamt doch sehr gelungenes Debüt ab, um das sie so manch andere Band durchaus beneiden dürfte.
„Frozen Land“ – Ein gelungenes Debüt
Wer handgemachten Power Metal ohne viel Schnickschnack schätzt, der macht mit dem Debüt von FROZEN LAND grundsätzlich nichts falsch. Die Platte muss zwar nicht unbedingt in Dauerschleife laufen, macht hin und wieder jedoch mächtig Spaß und bietet zehn grundsolide Songs, die allesamt durchaus gelungen sind. Wer seiner Schwiegermutter dann also doch lieber eine Freude machen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Wer mit dem Genre jedoch so gar nichts anfangen kann, sollte einen ganz großen Bogen um „Frozen Land“ machen.
Klingen wie Dragonforce mit realistischen Gitarren, gefällt mir. Ist jetzt nicht der Überhammer, aber zum Anheizen im Mittagsprogramm genau das Richtige. Würde irgendwas zwischen 6 und 7 Punkten geben, fürs Debüt runden wir da mal auf würd ich sagen.