FROZEN CROWN bleiben fleißig und schicken mit „Call Of The North“ bereits ihr viertes Album seit der Bandgründung im Jahr 2017 ins Rennen. Dabei folgt das italienische Power-Metal-Gespann konsequent dem einmal eingeschlagenen Pfad, weshalb man auf „Call Of The North“ im Grunde genau das bekommt, was man als Fan der Band erwartet. Große Überraschungen bleiben daher aus, böse aber genauso.
FROZEN CROWN folgen dem Ruf des Nordens
FROZEN CROWN fackeln also auch auf Album Nummer Vier erneut ein kleines Feuerwerk größtenteils flotter Power-Metal-Hymnen europäischer Bauart ab. Diese kommen durch den Fokus auf die Gitarrenarbeit sowie den nur in dezenten Dosen verabreichten Einsatz von symphonischen Elementen angenehm unkitschig und mit einer gesunden Grundhärte daher. Stilistisch ist man deshalb viel näher bei Bands wie UNLEASH THE ARCHERS (vor „Abyss“) oder CRYSTAL VIPER als bei den Landsleuten von RHAPSODY OF FIRE oder den Schweden TWILIGHT FORCE, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass Fronterin Giada Etro stimmlich irgendwo zwischen Brittney Slayes und Marta Gabriel rangiert.
Die Gitarren stehen wie gesagt erfreulich weit im Vordergrund; Bandchef/Multiinstrumelntalist Federico Mondelli und Gitarristin Fabiola Bellomo glänzen mit knackigen Riffs, hochmelodischen Leads und furiosen Soli, ohne dass man dabei nur um des Protzens Willen frickelt. Stücke wie der Titeltrack und „Black Heart“ können zudem mit Gesangs- und Chorarrangements aufwarten, für die sich auch ein Hansi Kürsch nicht schämen würde. Der Verzicht auf die in diesem Genre ja oftmals obligatorische Schmalzballade ist FROZEN CROWN ebenfalls hoch anzurechnen; zwar schlagen „Victorious“ und „Until The End“ zunächst etwas ruhigere Töne an, schwenken aber alsbald ebenfalls auf zügigen, melodischen Power Metal um.
Mit „One For All“ liefern FROZEN CROWN dann im letzten Drittel noch eine Midtempo-Hymne ab, die zwar mit Pathos nicht geizt, es damit aber zum Glück nicht übertreibt. Tatsächlich hätte noch eine weitere etwas gemächlichere Nummer dem Album ganz gutgetan, denn weil viele der Songs nach einem recht ähnlichen Muster gestrickt sind und sich vornehmlich im erhöhten Drehzahlbereich bewegen, schleicht sich auf voller Distanz nach hinten raus ein wenig Gleichförmigkeit ein.
„Call Of The North“ setzt auf bekannte Stärken
Der letzte Punkt ist allerdings meckern auf hohem Niveau, denn tatsächlich ist „Call Of The North“ ein fast durchweg gelungenes Album, dem es lediglich ein ganz kleines bisschen an Variation fehlt. Auch verlassen sich FROZEN CROWN eben auf ihre bekannten Stärken, wer also wilde Experimente oder große Weiterentwicklung sucht, wird hier eher nicht fündig. Die Truppe aus Mailand bleibt ihrem nach EU-Norm gebauten Power Metal durchweg treu.
Alle, denen das bisherige Schaffen von FROZEN CROWN allerdings zugesagt hat, können hier absolut bedenkenlos zugreifen und auch für Neulinge bietet „Call Of The North“ einen guten Einstiegspunkt. Technisch ist die Band sowohl gesanglich als auch instrumental ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
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